2,5 Millionen Menschen feiern in Venezuela die "Göttliche Hirtin"

Die Statue der "Göttlichen Hirtin".
Guillermo De Armas via Wikimedia (CC BY-SA 4.0)

Mitten in der akuten finanziellen, politischen und sozialen Krise, die Venezuela durchlebt, fand am 14. Januar die traditionelle Prozession der Divina Pastora  – der "Göttlichen Hirtin" – statt, an der mehr als 2,5 Millionen Menschen teilnahmen.

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Die Gläubigen begannen schon in den frühen Morgenstunden des 14. Januar, sich zu versammeln, und begleiteten das geliebte Marienbild auf den 7,5 Kilometern des Prozessionsweges mit Applaus, Liedern und Gebeten.

Schauplatz der Prozession ist Barquisimento im Bundesstaat Lara, die viertwichtigste Stadt des Landes.

In der Prozession rief der Erzbischof von Barquisimento, Monsignore Antontio López Castillo die "Fürsprachen der allerseligsten Jungfrau an, damit sich diese Situation auf friedliche Weise ändern kann zu einem Klima des Wohlstandes, der Freiheit und des Friedens" für Venezuela.

Die Stadt Barquisimento stellte den Teilnehmern Zelt zur medizinischen Versorgung und zur Versorgung mit Wasser zur Verfügung. Die Prozession endete in der örtlichen Kathedrale, in der die Heilige Messe gefeiert wurde. Ebenso legten verschiedene Menschen ein Glaubenszeugnis ab.

Der Bürgermeister der Stadt, Alfredo Ramos, sagte, dass diese Prozession ein Zeichen der immensen Marienverehrung des venezolanischen Volkes sei und dass er darauf hoffe, dass sie "Versöhnung schaffe, um die Schwierigkeiten zu überwinden" und begrüßte, dass "diese Initiative Barquisimento in eine Hauptstadt der Spiritualität und des Tourismus verwandeln möge."

In der Pressekonferenz sagte Monsignore López Castillo, dass man entschieden hatte, in der diesjährigen Prozession den "Weg der Begegnung" in den Mittelpunkt zu stellen, mit dem die Kirche versucht, den Katholiken die Bedeutung der Sakramente bewusst zu machen.

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Die göttliche Hirtin ist die Patronin des Bundesstaates Lara und ihre Verehrung ist eine der meistempfundenen und weitverbreitetsten in Lateinamerika.  

Ihr Bildnis gelangte im Jahre 1706 nach Venezuela und wurde aus Versehen in der Kirche der heiligen Rosa aufgestellt, in die es eigentlich nicht gehörte. Als sie es wegbewegen wollten, gelang es nicht und so entschloss man sich, die Statue dort zu lassen.

Im Jahre 1812 zerstörte ein Erdbeben die Kirche, das Bild jedoch blieb unversehrt.

1855 bat der Pfarrer der Kirche, Pater José Marcario Yépez, die göttliche Hirtin um das Ende der Cholera-Epidemie, die die Bevölkerung dezimierte.

Er trug das Bild in einer Prozession hinaus und bot sein Leben für das Ende der Krankheit an. Er starb wenige Tage später aufgrund der Epidemie.

Von diesem Moment an begann die Tradition, die Göttliche Hirtin in Prozession durch die Straßen von Barquisimento zu tragen.

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