Einen bewegenden, rührenden Kondolenzbrief hat Vater Benedikt, also der verehrte „Papa Emerito“, dessen treuem Dienst im Weinberg des Herrn wir so viel zu verdanken haben, zum Heimgang seines Freundes und Mitbruders Gerhard Bernhard Winkler verfasst

Einige katholische Medien geben weltliche, irritierende Deutungen dazu. Bei der KNA heißt es, auf „domradio.de" und „katholisch.de“ fast wortgleich wiedergegeben: „Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat zum Tod eines früheren Regensburger Professorenkollegen seine Beileidswünsche gesendet und dabei selbst eine Art Todessehnsucht angedeutet, wie aus dem Schreiben hervorgeht.“ 

Hegt Benedikt XVI. eine „Todessehnsucht“? In dem Brief schreibt er über den Verstorbenen: „Nun ist er im Jenseits angelangt, wo sicher schon viele Freunde auf ihn warten. Ich hoffe, dass ich mich bald hinzugesellen kann.“

Wir alle wissen, dass Benedikt XVI. im 95. Lebensjahr steht. Wir alle, die im Credo der Kirche verwurzelt sind, bekennen den Glauben an und die Hoffnung auf das Ewige Leben. Weltliche Medien müssen das freilich nicht verstehen. Auch ich selbst, am Beginn des sechsten Lebensjahrzehnts stehend, freue mich sehr auf den Himmel, auf das Wiedersehen droben – und sage zugleich: Das hat meinem Empfinden nach noch etwas Zeit. Aber der Herr wird schon wissen, wann meine Zeit gekommen sein wird – und das so verfügen, wie Er es vorgesehen hat. Oder wie der heilige Johannes Paul II. sagte: „Ich bin ganz in Gottes Hand.“ Das heißt auch: im Leben und im Sterben.

Wenn Gott das große Amen uns zuspricht, dann dürfen wir uns jenen, die uns vorausgegangen sind – wie Benedikt sagt – „hinzugesellen“. Auf die Heimkehr zu und die Gemeinschaft mit Gott, auf den Himmel, der uns verheißen ist, dürfen wir uns alle von Herzen freuen, so wie es unser lieber Vater Benedikt in katholischer Gelassenheit zum Ausdruck gebracht hat – ohne „Todessehnsüchte“, aber tief erfüllt von der Hoffnung auf das Ewige Leben. 

Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider. CNA Deutsch macht sich diese nicht zu eigen.

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