Bischof Bätzing und ZdK-Chefin Stetter-Karp: "Synodaler Weg" kein "Sonderweg"

Dritte Synodalversammlung des "Synodalen Weges" im Congress Center Frankfurt am 3. Februar 2022: Am Podium sitzen Bischof Georg Bätzing, Irme Stetter-Karp, Claudia Nothelle und Weihbischof Wilfried Theising (v.l.).
Synodaler Weg/Max von Lachner

Der deutsche "Synodale Weg" sei kein "Sonderweg", zeigten sich die beiden Präsidenten des "Synodalen Wegs" – der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz und die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken – überzeugt.

"Ist der Synodale Weg, auf den sich die katholische Kirche in Deutschland begeben hat, ein deutscher Sonderweg", der sich "von der Weltkirche" abgekoppelt habe, fragten Bischof Georg Bätzing und Irme Stetter-Karp in ihrem Vorwort zur Sonderpublikation "Herder Thema". "Ein etwas eingehenderer Blick in die verschiedenen Regionen der Weltkirche" zeige "schnell ein anderes Bild".

Dieser Blick in die Weltkirche mache deutlich: "Das Interesse der Gläubigen an einer Kirche, die Möglichkeiten der Partizipation sowohl im Bereich des diakonischen Engagements wie auch in der Verkündigung und nicht zuletzt in Fragen der Leitung und Entscheidung eröffnet, ist nicht nur groß, sondern es wächst zusehends."

Neben der von Bätzing und Stetter-Karp beschriebenen verstärkten synodalen Ausrichtung der Weltkirche gebe es auch inhaltliche Überschneidungen. Bei den Themen zeige sich, "dass sie – vielleicht auf unterschiedliche Weise, aber nicht minder deutlich – an vielen verschiedenen Orten der Weltkirche behandelt werden".

"Bei Weitem nicht nur in Deutschland wird nach einem transparenteren und partizipativeren Umgang mit Macht, nach einer weiterentwickelten, besser vermittelbaren Beziehungs- und Sexualethik, nach einer zukunftsoffeneren Gestaltung priesterlicher Existenz und nach einer verantwortungsvolleren und sichtbareren Rolle der Frauen in der Kirche gefragt", so die beiden Präsidenten des "Synodalen Wegs".

"All jenen, die dem Gedanken zuneigen, die Kirche solle sich möglichst wenig verändern, kann dabei deutlich werden: Sie weist tatsächlich eine große Dynamik auf, die unverzichtbar zu ihrem Wesen gehört", schrieben Bätzing und Stetter-Karp. "Alle aber, die meinen, es ändere sich ja sowieso nichts, weil selbst dann, wenn man in Deutschland guten Willens notwendige Reformen wolle, die Weltkirche nicht mitgehen werde, können sich hier bewusst machen: Wir als Katholikinnen und Katholiken in Deutschland sind nicht allein mit diesen Anliegen, die Weltkirche ist im Aufbruch."

Die Mitglieder des "Synodalen Wegs" kommen vom 8. bis zum 10. September zur nunmehr vierten Synodalversammlung in Frankfurt zusammen. Eine ganze Reihe von Texten liegt in zweiter Lesung vor und könnte damit bereits offiziell verabschiedet werden. Dabei zielen verschiedene Textstellen darauf ab, die überlieferte Lehre der Kirche etwa auf dem Gebiet der Sexualmoral (besonders in Sachen praktizierter Homosexualität) oder der priesterlichen Ehelosigkeit zu ändern.

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