Brandbrief angesichts neuer Massaker im Kongo: Bischöfe fordern Notfallprogramm

Die Gewalt im Kongo ist neu eskaliert, sorgt aber seit Jahren für millionenfaches Leid: Fliehende Dorfbewohner in der Region Kivu am 30. April 2012
MONUSCO / Sylvain Liechti / Wikimedia (CC BY-SA 2.0)

Angesichts neuer Massaker, mehrerer Millionen Vertriebener, der Gefahr von Ebola und neuer Hungersnöte sowie andauernder Unruhen fordern die Bischöfe der Republik Kongo ein sofortiges Notfallprogramm.

Der Staat müsse die Gewalt und Vertreibung beenden, Kontrolle und Sicherheit im Land gewährleisten, den zahlreichen Opfern helfen und seine eigene Autorität wiederherstellen. 

Das fordern die Bischöfe des Kongo in einer am 25. November veröffentlichten Botschaft, berichtet die Agentur "Fides". Die Mitteilung, die auch Kritik an der Rolle der Vereinten Nationen im Land einräumt, war überschattet von der Meldung eines neuen Massakers im Distrikt Masiani, bei der mindestens acht Menschen getötet wurden.

"Die Nationale Bischofskonferenz des Kongo (CENCO) ist besorgt über die Unsicherheit im Osten unseres Landes, insbesondere aufgrund des Wiederauflebens von Gewalt in den Provinzen Nordkivu und Südkivu. Der Zustrom von Vertriebenen führt zu einer Zunahme der Not der bereits von Entführungen, die fast ständige Präsenz bewaffneter Gruppen und die Ebola-Epidemie verarmten und traumatisierten Bevölkerung".

Der Brandbrief wurde von Bischof Marcel Utembi Tapa unterzeichnet.

Die Region Kivu im Osten der Republik Kongo ist seit Jahren Brennpunkte einer humanitären Krise, die von permanenter Unsicherheit geprägt ist. Neben 

Die Bevölkerung protestierte angesichts der Zuspitzung der Lage gegen die Institutionen, die ihren Schutz gewährleisten sollten, darunter die Mission der Vereinten Nationen im Land.

"Erst im November wurden 80 Menschen getötet, ohne die Verwundeten und Vermissten zu zählen", beklagt die Bischofskonferenz laut "Fides".

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Dabei würden Massaker manchmal in unmittelbarer Nähe von Stellungen der kongolesischen Armee und Polizei verübt.

"Es ist inakzeptabel, dass in einem Land, in dem staatliche Institutionen und internationale Organisationen die gesamte Bevölkerung schützen sollen, seit Jahrzehnten die Menschenwürde und das menschliche Leben ständig verletzt werden", so die Bischöfe.

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