Bundespräsident würdigt Kloster Corvey als „einzigartiges Denkmal der Kulturgeschichte“

Kloster Corvey
Wikimedia Commons / gemeinfrei

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die einstige Reichsabtei Corvey bei Höxter in Nordrhein-Westfalen als „einzigartiges Denkmal der Kulturgeschichte“ gewürdigt. Beim Festakt zum 1200-jährigen Jubiläum des bedeutenden ehemaligen Benediktinerklosters sagte Steinmeier am Sonntag, Corvey sei ein „monumentaler Ort deutscher Geschichte“.

Das Kloster habe für einen Wertekanon gestanden und sei bis heute eine Brücke zur Vergangenheit: „Gerade jetzt in Zeiten des Krieges und der Verunsicherung brauchen wir solche Orte, an denen wir uns in unserer Verschiedenheit begegnen und verständigen können. So kann ein Bewusstsein von Zusammengehörigkeit entstehen, das unsere Gesellschaft so dringend braucht.“

Corvey war am 25. September 822 von Benediktinermönchen aus dem französischen Corbie gegründet worden. Im Mittelalter war die Abtei für das Kaiserreich von herausragender Bedeutung, erlebte dann jedoch einen Niedergang und wurde Ende des 18. Jahrhunderts in ein Fürstbistum und später in ein weltliches Fürstentum umgewandelt.

Der Paderborner Weihbischof und Benediktiner Dominicus Meier unterstrich: „Vor 1.200 Jahren kamen die ersten Mönche nach Corvey, um einen Lebensort zu gestalten und eine ‚Schule des Glaubens‘ zu gründen.“ Dann seien die Benediktiner dort jahrhundertelang „Lehrer einer ganzen Region in einer Schule des Lebens“ gewesen. Lernen sei dabei das „Hineinwachsen in jenen Sinnentwurf, den Gott von jedem Menschen gemacht hat und der am Anfang unserer Geschichte steht“.

Heute ist das Kloster im Besitz der Herzöge von Ratibor und Fürsten von Corvey. Herzog Viktor betonte beim Festakt: „Unsere Rolle als UNESCO-Welterbe ist uns Ehre und Auftrag zugleich.“

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