Chilenischer Präsident unterzeichnet Gender-Gesetz

Sebastian Pinera
Regierung Chiles (CC BY 3.0 CL)

Der chilenische Präsident Sebastián Piñera hat einen Gesetzentwurf unterzeichnet, der es Menschen ab 14 Jahren erlaubt, ihren selbt gewählten Namen und ihre Geschlechtsidentität - englisch Gender - unabhängig vom biologischen Geschlecht staatlich zu registrieren.

So kann sich etwa ein biologischer Mann entscheiden, zukünftig als Frau angesprochen zu werden, und dies amtlich eintragen lassen. In der Arbeit etwa muss er dann als "Frau" behandelt und addressiert werden.

Das am 28. November unterzeichnete Gesetz definiert die Geschlechtsidentität als "die persönliche oder innere Überzeugung, ein Mann oder eine Frau zu sein, im Selbstbild der Person, welche mit dem [biologischen] Geschlecht und dem Namen, die auf der Geburtsurkunde vermerkt sind, übereinstimmen kann oder nicht".

Ab einem Alter von 18 Jahren kann eine Person nun zweimal "Name und Geschlechtsidentität" im Register ändern lassen. Minderjährige zwischen 14 und 18 Jahren müssen den Antrag vor dem Familiengericht beantragen und die Zustimmung von mindestens einem ihrer Eltern oder Erziehungsberechtigten einholen.

In Ermangelung dessen muss der Minderjährige einen Richter bitten, einzuschreiten, um eine Änderung zu erreichen.

(Kinder unter 14 Jahren sind vom Gesetz bislang ausgenommen.)

Das Gesetz ist Teil einer Vereinbarung, die 2016 zwischen der homosexuellen Integrations- und Befreiungsbewegung und dem chilenischen Staat mit der Vermittlung der Interamerikanischen Menschenrechtskommission unterzeichnet wurde.

In dieser Vereinbarung verpflichtete sich der Staat, "weiterhin Institutionen auf der grundlegenden Ebene zu perfektionieren" und die öffentliche Politik und Gesetzgebung zu "verbessern und anzupassen", um Diskriminierung zu verhindern und die Rechte der LGBT-Bevölkerung zu garantieren.

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Übersetzt und redigiert aus Berichten von ACI Prensa und CNA.

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