"Eine neue Reformation aus Deutschland?" Initiative schreibt Bischöfen der Weltkirche

Kritiker schicken Brandbrief mit "Sieben Fragen an die Kirche" an 2.000 katholische Bischöfe in aller Welt

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Peter Feghali / Unsplash (CC0)

Zeitgleich mit der Eröffnung der Vollversammlung des "Synodalen Weges" hat die Initiative "Neuer Anfang" vor einem neuem Schisma aus Deutschland gewarnt. In einem Brief an die Bischöfen in Deutschland und auf allen Kontinenten beschreiben die Organisatoren einen "Geist der Rebellion und des Verrats am Evangelium". 

Mit der Aktion "Sieben Fragen an die Katholische Kirche in Deutschland zu Autonomie und Freiheit" warnt die Initiative vor einem neuen Denkschema radikaler Selbstbestimmung, das ihrer Meinung nach die deutsche Kirche in ein Schisma zu führen droht.

Die Initiative "Neuer Anfang" ist nach eigenen Angaben eine Vereinigung von Theologen, Philosophen und Anthropologen, die für radikale Reformen der Katholischen Kirche eintreten, aber im deutschen "Synodalen Weg" keine Lösung sehen. 

Im Text der Aktion #SiebenFragen heißt es: "Nicht mehr der Herr - sein Wort und Wille - steht im Fokus, sondern der Mensch – sein Wille, seine Interessen, seine Identität, sein Begehren, seine Freiheit sollen bestimmen, was Sache ist in der Kirche, was vor dem Tribunal der Moderne noch plausibel erscheint, was gelehrt und gelebt werden darf und was nicht." 

An die internationalen Bischöfe appelliert der Brief, ihren Einfluss geltend zu machen, dass es nicht wieder zu einer Spaltung kommt: "Dass Papst Leo X. einst die Thesen des Martin Luther als irrelevantes ´Mönchs-Gezänk´ abtat, war der vielleicht folgenschwerste Fehler der Kirchengeschichte. Genau 500 Jahre später ist die Römisch-Katholische Kirche erneut im Begriff, eine theologische Debatte in einem nicht allzu fernen Land herunterzuspielen, zu ignorieren und für ein deutsches Problem zu halten. Die nächste Spaltung der Christenheit steht vor der Tür. Und sie wird wieder aus Deutschland kommen." 

Die Initiative Neuer Anfang hatte erst Anfang Januar 2022 Papst Franziskus ein mit 6.000 Unterschriften versehenes, eigenes "Reform Manifest" überreicht (CNA Deutsch berichtete). Sie wirft den Betreibern des Synodalen Weges "Missbrauch mit dem Missbrauch" vor – eine Instrumentalisierung der dringend notwendigen Missbrauchsdebatte, um eine andere Kirche herbeizuführen. 

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Neben den 67 Deutschen Bischöfen, erhielten nach Angaben der Initiative auch rund 2.000 internationale  Bischöfe sowie 500 katholische Ordensgemeinschaften, Bewegungen und Instituten weltweit einen erklärenden Text mit dem Titel "Das ist nicht das Evangelium" sowie eine fachtheologische Einladung zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung: "Sieben Fragen an die Katholische Kirche in Deutschland zu Freiheit und Autonomie"

Die Initiatoren fügten diesen beiden Dokumenten auch eine Sammlung ausgesuchter Zitate und Stellungnahmen von Theologen, Bischöfen und aus den Texten der "Synodalen Foren",  mit einigen "typischen theologischen Aussagen aus dem Umfeld des Synodalen Weges, die nach Ansicht der Verfasser nicht mehr vereinbar sind mit der Heiligen Schrift und der kontinuierlichen Lehre der universalen Weltkirche".

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