Erzbischof von Barcelona verurteilt spanische Polizei-Gewalt gegen Referendum

Kardinal Juan José Omella
CNA / Daniel Ibanez

Der Erzbischof von Barcelona hat das gewaltsame Vorgehen verurteilt, mit der am gestrigen Sonntag die Regierung in Madrid versuchte, ein Referendum über die Unabhängigkeit Kataloniens zu verhindern.

Kardinal Juan José Omella forderte "einen friedlichen und demokratischen Ausgang" der Situation und betete zu Gott, er möge eingreifen für den Frieden.

Nach Angaben der katalanischen Behörden wurden 884 Menschen verletzt bei dem Versuch spanischer Sicherheitskräfte, Wahllokale zu stürmen, Wahlurnen zu entfernen und Menschen von der Abstimmung abzuhalten. 

Videos zeigen brutale Szenen, darunter wie Polizisten an manchen Orten Frauen an den Haaren aus den Wahllokalen zogen, mit Schlagstöcken auf friedliche Wähler eindroschen, darunter auch alte Menschen, in Wahllokalen Türen aufbrachen, Urnen und Unterlagen beschlagnahmten.

Trotz des Vorgehens der Polizei kam es vielerorts zur Abstimmung. Nach Angaben katalanischer Autoritäten stimmten 2,2 Millionen von 5,3 möglichen Wählern ab. Knapp 90 Prozent der Menschen hätten für die Unabhängigkeit gestimmt. 

Der katalanische Regierungschef, Carles Puigdemont, forderte die EU auf, nicht länger "wegzusehen". Katalonien hat 7,5 Millionen Einwohner, eine lange eigene Geschichte, Sprache und Kultur. 

Spaniens Regierung, welche für die gestrige Gewalt verantwortlich ist, bezeichnete diese als angemessen. Die Regierung in Madrid wie auch die Justiz bewertet das Referendum als illegal und wird vermutlich eine einseitige Unabhängigkeitserklärung ablehnen und mit weiteren Schritten eine solche zu unterbinden suchen.

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