Franz von Assisi und der Buddha: "Bande der Freundschaft und Achtung"

Papst Franziskus und Vertreter der Kirche beim Treffen mit dem Obersten Rat der buddhistischen Mönche in Rangun am 29. November 2017
CNA / L'Osservatore Romano

Der heilige Franz von Assisi und der Buddha: Über "Bande der Freundschaft und Achtung zwischen Buddhisten und Katholiken" anhand dieser beiden Figuren hat Papst Franziskus bei seiner Begegnung mit ranghohen Religionsvertretern in Rangun gesprochen.

Diese Religionsvertreter wiederum sind politisch eng verknüpft mit der Regierung Burmas. Was für eine überaus delikate Gesprächssituation Ranguns "Kaba Aye Center" sorgte.

Delikate Gesprächsituation

Rund 90 Prozent der Bevölkerung Burmas sind Theravada-Buddhisten - und rund 1 Prozent sind katholisch. Gleichzeitig kämpft eine muslimische Gruppe im Westen, die Arakan Rohingya Salvation Army (ARSA), für einen eigenen Staat - worauf die Regierung Burmas mit Gewalt gegen alle Angehörigen der Rohingya reagiert hat - für die wiederum sich Franziskus immer wieder stark eingesetzt hat.

Vor diesem politischen wie religiös brisanten, menschlich vor allem drängenden Hintergrund war der Dialog, wie die ganze Reise auch, äusserst delikat.  

Gemeinsamkeiten im Glauben 

Franziskus würdigte in seiner Rede die religiösen Traditionen des Buddhismus, und ließ die gemeinsamen Schnittmengen mit dem Katholizismus aufschimmern.

"Durch die Lehren des Buddha und das eifrige Zeugnis vieler Mönche und Nonnen wurden die Menschen dieses Landes zu den Werten der Geduld, der Toleranz und der Achtung vor dem Leben herangebildet sowie zu einer Spiritualität, die auf unsere Umwelt achtet und mit ihr zutiefst respektvoll umgeht. Wie wir wissen, sind solcherlei Werte für eine ganzheitliche Entwicklung der Gesellschaft wesentlich, die bei der Familie als der kleinsten, aber wichtigsten Zelle ansetzt, um sich dann auszuweiten in das Netz von Bindungen, die uns enger zusammen wachsen lassen." 

Mehr in Welt

Die große Herausforderung unserer Zeit bestehe darin, den Menschen zu helfen, sich der Transzendenz zu öffnen, so Franziskus weiter. Dadurch gelinge es, "die gegenseitige Verbundenheit unter allen Menschen" zu entdecken: Sich bewusst zu werden, dass wir uns nicht von den anderen isolieren dürfen.

"Wenn wir zusammenhalten sollen, so wie wir es uns vorgenommen haben, müssen wir jede Form von Unverständnis, Intoleranz, Vorurteil und Hass überwinden."

Die Worte des Buddha seien für jeden von uns ein Wegweiser, so der Papst: "Besiege die Wut mit der Nicht-Wut, besiege den Bösen mit der Güte, besiege den Geizigen mit der Großzügigkeit, besiege den Lügner mit der Wahrheit" (Dhammapada, XVII, 223).

Eine ähnliche Gesinnung drücke ein dem heiligen Franziskus zugeschriebenes Gebet aus:

"Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens. Dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt … dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt".

Im Namen seiner katholischen Brüder und Schwestern bekunde er die Bereitschaft, gemeinsam weiterzuschreiten "und Samen des Friedens und der Heilung, des Mitgefühls und der Hoffnung in diesem Land auszusäen", schloss der Papst.

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