Franziskus geisselt das "Heidentum der Gleichgültigkeit" in Assisi

Papst Franziskus umarmt den Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus von Konstantinopel am Weltgebetstag des Friedens, 20. September 2016, in Assisi.
L'Osservatore Romano

Die große Krankheit unserer Zeit ist die Gleichgültigkeit. Sie ist eine Bedrohung des Friedens, so Papst Franziskus bei einem interreligiösen Gipfeltreffen in Assisi am heutigen Dienstag. 

Sie ist ein Virus, das lähmt, das unbeweglich und unempfindlich macht, eine Krankheit, welche die Mitte der Religiosität selbst befällt und ein neues, überaus trauriges Heidentum hervorruft: das Heidentum der Gleichgültigkeit. Wir dürfen nicht gleichgültig bleiben. Die Welt hat heute einen brennenden Durst nach Frieden.

Das Treffen in Assisi fand anlässlich des 30. Jahrestags des vom heiligen Johannes Paul II. eingerufenen Weltgebetstags des Friedens. 

Die Veranstaltung, organisiert von der Gemeinschaft Sant'Egidio, findet jedes Jahr an einem anderen Ort statt – doch der letzte Weltgebetstag, dem ein Papst vorstand, war im Jahr 2011: Damals hielt Papst Benedikt XVI. das Treffen in Assisi an, um des 25. Jahrestags der Veranstaltung zu gedenken.

Sein Nachfolger sprach am heutigen Dienstag über den Durst des Menschen nach Frieden. 

Wir haben darum gebetet,  dass sich die Gewissen in Bewegung setzen, die Heiligkeit des menschlichen Lebens zu verteidigen, den Frieden unter den Völkern zu fördern und die Schöpfung, unser gemeinsames Haus, zu bewahren.

Um dies zu erreichen, so Franziskus, bedürfe es der Erziehung. "Freude bedeutet Erziehung", so der Pontifex. Es gehe darum, jeden Tag die schwierige Kunst der Gemeinschaft zu erlernen, um sich "die Kultur der Begegnung anzueignen und das Gewissen von  jeder Versuchung zu Gewalt und Verhärtung, die dem Namen Gottes und der Würde des Menschen entgegenstehen, zu reinigen".

Der Papst weiter: "Unsere Zukunft ist das Zusammenleben. Daher sind wir aufgerufen, uns von den schweren Bürden des Misstrauens, der Fundamentalismen und des Hasses zu befreien."

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