Papst: „Gottes Traum für sein Geschöpf ist die Vereinigung von Mann und Frau"

Treue, Wahrheit, Liebe für die Menschen von heute: Papst Franziskus eröffnet Synode mit Appell

Papst Franziskus bei der Predigt in der Messe zur Eröffnung der Familiensynode 2015.
Papst Franziskus bei der Predigt in der Messe zur Eröffnung der Familiensynode 2015.
CNA/Daniel Ibanez
Die Eucharistiefeier im Petersdom
Die Eucharistiefeier im Petersdom
CNA/Daniel Ibanez
Eindrücke der Messe im Dom
Eindrücke der Messe im Dom
CNA/Martha Calderon
Auch Erzbischof Georg Gänswein war unter den Teilnehmern der Eucharistie-Feier
Auch Erzbischof Georg Gänswein war unter den Teilnehmern der Eucharistie-Feier
CNA/Martha Calderon
Eindrücke aus der Eröffnungsmesse
Eindrücke aus der Eröffnungsmesse
CNA/Martha Calderon

Mit seiner Predigt zum Auftakt der Familiensynode hat Papst Franziskus mehrere Akzente gesetzt. Dabei sagte der Heilige Vater, der Traum Gottes für sein Geschöpf bestehe darin, die Vereinigung der Liebe zwischen Mann und Frau verwirklicht zu sehen. Ehe sei keine Utopie.

In den kommenden Wochen beraten fast 300 Bischöfe und andere geladene Gäste über „Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute”.

Papst Franziskus bezog sich in seiner Predigt zu den Lesungen vom Tage. Das Tagesevangelium (Mk 10,2-16) enthält diese klaren Worte von Jesus zu Ehe, Familie und Scheidung – und auch zum Umgang mit Kindern, die oft am Schlimmsten von Trennungen betroffen sind:

Da kamen Pharisäer zu ihm und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen. Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? Sie sagten: Mose hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus der Ehe zu entlassen. Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben. Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet. Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes. Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.

Dazu sagte Franziskus, dass die Ehe keine Utopie der Jugend sei. Vielmehr sei sie ein Traum, ohne den ein Geschöpf Gottes zur Einsamkeit bestimmt sei. Das Ziel der Ehe bestehe nicht einfach darin, für immer zusammenzuleben, sondern „für immer einander zu lieben". Das Wort Jesu über die Unauflöslichkeit fordere uns auf „jede Form von Individualismus und Legalismus" zu überwinden, so der Papst: „diese verbergen nämlich einen kleinlichen Egoismus und eine Angst davor, die authentische Bedeutung des Paares und der menschlichen Sexualität im Plan Gottes anzunehmen."

Mit Blick auf die gegenwärtige Lage der Menschen sagte der Heilige Vater: „Paradoxerweise ist auch der Mensch von heute – der diesen Plan oft lächerlich macht – von jeder authentischen Liebe, von jeder tragfähigen Liebe, von jeder fruchtbaren Liebe, von jeder treuen und immerwährenden Liebe angezogen und fasziniert. Wir sehen, wie er den Liebesbeziehungen des Augenblicks nachläuft, doch sein Traum ist die authentische Liebe; er läuft den fleischlichen Genüssen nach, aber er sehnt sich nach der völligen Hingabe.”

In diesem sehr schwierigen Kontext von Gesellschaft und Ehe sei die Kirche berufen, ihre Sendung in Treue, in Wahrheit und in Liebe zu leben, sagte der Papst. Ein Feldlazarett, mit offenen Türen. Den Menschen dieser Zeit zu lieben und aufzunehmen: Dazu müsse die Kirche eine Brücke sein, statt verschlossene Türen zu haben.

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