Auch wenn ihn die Reisen ermüden: Begegnungen mit Menschen machen es wert, sagt Franziskus

Papst Franziskus küsst ein Kind während einer Begegnung mit kranken Kindern am 25. September 2015.
L'Osservatore Romano

In einem neuen Interview hat Papst Franziskus darüber gesprochen, dass ihn Reisen zwar ermüde, die Begegnung mit den Menschen und deren Glaubenszeugnis jedoch alles wert mache.

"Ich nehme die Gesichter, Zeugnisse, Bilder, Erfahrungen mit...", sagte Franziskus gegenüber Andrea Tornielli von "La Stampa" und "Vatican Insider".

Das gestern veröffentlichte neue Interview ist Teil eines Buches über Papstreisen, das in wenigen Tagen erscheinen soll. 

Im Gespräch sagt der Heilige Vater, dass er eigentlich gar nicht gerne reisen würde. Als Bischof von Buenos Aires sei er lieber in seiner Erzdiözese geblieben. "Ehrlich gesagt, nein - ich bin noch nie gerne gereist", so Franziskus. Er hätte sich nicht vorstellen können, dass er einmal so viel reisen würde, erklärt der Pontifex.

Seine erste Reise als Papst führte Franziskus am 8. Juli 2013 auf die Insel Lampedusa, auf der tausende Migranten und Flüchtlinge von Schleusern gebracht worden sind. 

Der Kurzbesuch sei nicht geplant gewesen. Die Nachrichten über ertrinkende Migranten hätten ihn berührt, so der Papst. Deshalb habe er das Gefühl gehabt, er "müsse" dorthin. 

"Ich sah Bilder der Rettung der Überlebenden, ich erhielt die Zeugnisse der Großzügigkeit und Gastfreundschaft der Einwohner Lampedusas. Es war wichtig, da hinzugehen", sagt der Papst im Interview. 

Die nächste Reise brachte Franziskus zum Weltjugendtag nach Rio de Janeiro, Ende Juli 2013. Diese sei "schon auf der Agenda" gewesen, so Franziskus. Dann jedoch sei "Einladung auf Einladung" gekommen, und er habe einfach "Ja" gesagt, behauptet der Papst weiter.

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"Und jetzt habe ich das Gefühl, dass ich reisen muss, Kirchen besuchen, die Samen der Hoffnung ermutigen, die wir haben". 

Diese Reisen seien "schwer", so der Papst; nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch zeitlich aufwändig in der Vorbereitung.

Und nach seiner Rückkehr brauche er für gewöhnlich mindestens einen Tag, um sich zu erholen und auszuruhen.

Als Papst müsse er sich immer vor Augen halten, dass er Jesus bringe, betonte Franziskus. Er denke immer an die Geschichte, die ihm ein Kardinal erzählt habe: Ob der Esel, der Jesus in die Stadt Jerusalem trug, dachte, dass die Menschen ihm zujubeln?

Auch für 2017 hat der Papst mehrere Reisen im Programm, darunter vom 12. bis 13. Mai nach Fatima in Portugal zum 100-jährigen Jubiläum der Erscheinungen Unserer lieben Frau von Fatima. 

Kurzreisen sind innerhalb Italiens geplant, etwa im März nach Mailand. Und später im Jahr sind Indien und Bangladesch voraussichtliche Reiseziele. Eventuell ist auch ein Besuch in Afrika möglich, deutete Franziskus auf seinem Rückflug aus Schweden im vergangenen November an. 

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