Irak: Milizen, die den Islamischen Staat bekämpften, sollen christliche Dörfer angreifen

Feuer im Irak (Referenzbild)
Husssam Jaafar via Pixabay

Paramilitärische Einheiten, die eigentlich gegen den selbsternannten Islamischen Staat (IS) kämpfen, haben offenbar mindestes vier Stadtteile in der Region von Mossul geplündert und niedergebrannt. Auch christliche Dörfer sind betroffen.

Die vatikanische Agentur "Fides" meldet mit Verweis auf Angaben der "Human Rights Watch", dass die Plünderungen einsetzten, nachdem die irakische Regierung die östliche Zone Mossuls zurückerobert hatte.

Die Meldungen von Plünderung und Zerstörung seien "übereinstimmender Augenzeugenberichte" entnommen und deckten sich mit der Analyse von Satellitenbildern der betroffenen Region. Demnach fanden die Angriffe zwischen November 2016 und Februar 2017 statt, "scheinbar ohne von einem militärischen Standpunkt aus gerechtfertigt" gewesen zu sein, so "Fides".

Zu den Gruppen, die als Verantwortliche identifiziert wurden, gehören auch die "Volksmobilmachungskräfte", die als Hashd al-Sha'abi bekannt sind.

Wie die vatikanische Agentur weiter  mittteilte sei im Südwesten Mosuls die Plünderung und Zerstörung von Gebäuden in drei Dörfern durch Sprengstoff und Bagger dokumentiert. "Im Dorf Ashwa wurde ohne jeglichen Grund die größte Moschee zerstört", hieß es.

Angesichts der Vorwürfe von "Human Rights Watch" antworteten die Vertreter von Hashd al-Sha'abi, dass die Kämpfer des IS Sprengstoff-Minen zurückgelassen hätten, "um nach ihrem Rückzug Häuser und öffentliche Gebäude zu zerstören." Dieser Darstellung widersprächen jedoch die Zeugenaussagen, so "Fides".

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