Iraks Regierung verhängt COVID-Beschränkungen – kurz vor Besuch von Papst Franziskus

Eine Katholikin mit Mundschutz bei der heiligen Messe am 24. Dezember 2020
Ahmad al-Rubaye/Getty Images/CNA

Keine drei Wochen vor der geplanten Reise von Papst Franziskus in den Irak hat die irakische Regierung neue COVID-19-Restriktionen angekündigt, darunter die Schließung aller Gotteshäuser.

Am 14. Februar schrieb das irakische Gesundheitsministerium, dass die Regierung eine landesweite Ausgangssperre verhängen wird, zusätzlich zur Schließung aller Schulen, Restaurants, Moscheen und anderer Gotteshäuser.

Der Zeitpunkt für diese Maßnahmen fällt in die Wochen vor der Reise von Papst Franziskus vom 5. bis 8. März in den Irak. Das Programm des Papstes sieht eine Messe in der chaldäischen Kathedrale des Heiligen Joseph in Bagdad am 6. März und einen Besuch in der syrischen Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis in Bakhdida am 7. März vor.

Die meisten der neuen Coronavirus-Maßnahmen werden vom 18. Februar bis zum 4. März in Kraft treten, aber die Schließung von Gotteshäusern gilt "bis auf weiteres", so die Website der irakischen Regierung. Die landesweite Ausgangssperre bleibt mindestens bis zum 8. März in Kraft.

Der Botschafter des Vatikans in Bagdad, Erzbischof Mitja Leskovar, traf sich am 14. Februar mit dem irakischen Premierminister Mustafa al-Kadhimi, um die Vorbereitungen für den Papstbesuch zu besprechen.

Al-Kadhimi sagte bei dem Treffen, dass die irakische Regierung die Reise des Papstes und seine Bemühungen, den Extremismus im Land zu bekämpfen, begrüßt, so die schiitische Nachrichtenagentur Shafaqna.

Papst Franziskus soll sich unmittelbar nach seiner Ankunft in Bagdad am 5. März mit Al-Kadhimi treffen, bevor er zum Präsidentenpalast reist, um den irakischen Präsidenten Barham Salih zu besuchen.

Die päpstliche Reise stößt im Irak auf einigen Widerstand. Der populistische schiitische Kleriker Muqtada al-Sadr sprach diese Opposition an und unterstrich seine Zustimmung zum bevorstehenden Besuch von Papst Franziskus in einem Tweet am 13. Februar.

"Ich habe gehört, dass es Gegner für den Besuch des Papstes in unserem geliebten Irak gibt. Ich sage, Offenheit gegenüber den Religionen ist wünschenswert und dieser Besuch ist willkommen", schrieb al-Sadr auf Arabisch. Der Kleriker hat über 1,3 Millionen Follower auf Twitter.

Während seines Besuchs im Irak wird Papst Franziskus am 6. März in Nadschaf mit Ali al-Sistani, dem Führer der schiitischen Muslime im Irak, zusammentreffen.

Der Papst wird dann in die Ebene von Ur im Südirak reisen, die in der Bibel als der Geburtsort Abrahams erwähnt wird. In Ur wird der Papst eine Rede bei einer interreligiösen Versammlung halten.

Der Papst wird am 7. März auf dem Flughafen von Erbil von den religiösen und zivilen Autoritäten Irakisch-Kurdistans empfangen, bevor er nach Mosul reist, um auf dem Platz Hosh al-Bieaa für die Opfer des Krieges zu beten.

Papst Franziskus wird christliche Gemeinden in der Ninive-Ebene besuchen und eine Messe in einem Stadion in Erbil halten. Diese christlichen Gemeinden haben unter der Besetzung durch den Islamischen Staat von 2014 bis 2016 sehr gelitten, was viele Christen zur Flucht aus der Region veranlasste. Der Papst hat wiederholt seine Verbundenheit mit diesen verfolgten Christen zum Ausdruck gebracht.

Der päpstliche Besuch im Irak wird die erste Auslandsreise von Papst Franziskus seit über einem Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie sein.

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