Islamistischer Terror: Täter im Anschlag von Nizza angeklagt

Die Basilika von Nizza
Kirill Neiezhmakov/Shutterstock

Der Mann, der in der Kathedrale von Nizza am 29. Oktober diesen Jahres unter "Allahu Akbar"-Rufen eine Frau enthauptete und zweite weitere Menschen ermordete, ist offiziell des Terrorismus angeklagt worden. Das teilten französische Behörden am Montag mit.

Dem 21 Jahre alte Brahim A. werden "Attentate in Verbindung mit einem terroristischen Unterfangen" und die  "Beteiligung an einer kriminellen terroristischen Vereinigung" zur Last gelegt, so die Behörden am 7. Dezember.

Papst Franziskus und zahllose Politiker aus dem In- und Ausland sowie der Französische Islamrat (CFCM) hatten die Bluttat verurteilt. Der französische Islamrat rief alle Muslime auf, Feiern zum Geburtstag des Propheten Mohammed abzusagen.

Kardinal Robert Sarah reagierte mit einer Stellungnahme, in der er den Islamismus – anders als die meisten anderen Kirchenvertreter – deutlich beim Namen nannte:

"Der Islamismus ist ein abscheulicher Fanatismus, der mit Kraft und Entschlossenheit bekämpft werden muss. Er wird seinen Krieg nicht einstellen. Leider wissen wir Afrikaner das nur allzu gut. Barbaren sind immer die Feinde des Friedens. Der Westen, jetzt Frankreich, muss dies verstehen. Lasst uns beten. +RS"

Der Präsident der Päpstlichen Stiftung Kirche in Not verurteilte den Angriff ebenfalls aufs Schärfste.

"Wir haben das Gefühl, dass Christen in Europa heutzutage einem radikalen und tiefgehenden Angriff ausgesetzt sind, der sich an zwei Fronten vollzieht: die eine will die christlichen Wurzeln zerstören und eine rein individualistische Gesellschaft ohne Gott schaffen. Und die andere versucht, einzelne Menschen zu radikalisieren und ein fundamentalistisches System durchzusetzen, indem sie Terror und Gewalt sät und den Namen Gottes und die Religion missbraucht", so Thomas Heine-Geldern.

West-Europa wird seit Jahren immer wieder von radikal- islamischen Anschlägen und Attacken erschüttert. Unter anderem enthauptete ein Dschihadist aus Tschetschenien, der als Flüchtling nach Frankreich gekommen war, auf offener Straße den Geschichtslehrer Samuel Paty, weil dieser im Unterricht Karikaturen des Propheten besprochen hatte.

Mehr in Europa

Auch Nizza war nicht zum ersten Mal Zielscheibe von Dschihadisten geworden. Am französischen Nationalfeiertag im Jahr 2016 fuhr ein tunesischer Islamist mit einem Lkw durch die Menschenmenge auf der Promenade des Anglais. Er tötete 86 Menschen, darunter deutsche und schweizer Staatsbürger. 303 Personen wurden verletzt.

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