Kardinal Pell bestätigt Existenz eines Briefs zur Synode an Franziskus [mit Update]

Kardinal George Pell verlässt die Aula nach einer Sitzung der Familiensynode im Oktober 2014
CNA/Petrik Bohumil

Wie heute berichtet, hat der italienische Vatikanist Sandro Magister einen Brief veröffentlicht, den 13 Kardinäle und Bischöfe unterzeichnet haben sollen, der schwere Vorwürfe gegen Ablauf und Inhalte der Familiensynode erhebt. Inzwischen haben vier Kardinäle bestritten, diesen Brief unterschrieben zu haben.

Die Existenz eines Briefes an den Papst wurde zwischenzeitlich jedoch von Kardinal Wilfrid Napier bestätigt. Der Südafrikaner sagte jedoch, der veröffentlichte Brief sei nicht das Schreiben gewesen, das er unterschrieben habe. Napier betonte gegenüber Crux, dass er die im Brief ausgedrückte Sorge über die Auswahl der Personen, die das Schlussdokument schreiben, allerdings teile. Er werde das Recht von Papst Franziskus herausfordern, diese Personenwahl zu treffen, kündigte der Erzbischof von Durban an.

Update: Kardinal Napier hat dieser Darstellung von Crux auf Twitter widersprochen

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Auch der australische Kurienkardinal George Pell bestätigte in einem Statement, wie CNA soeben meldete, dass es einen Brief gebe, aber sagte ebenfalls, dass weder der Inhalt stimme noch die Gruppe der Unterzeichner.

Wie der Vatikanist Edward Pentin schreibt, ist dieser letzte Punkt nach wie vor ungelöst.  

Hier der genau Wortlaut, übersetzt ins Deutsche:

Statement des Sprechers von Kardinal George Pell

Montag 12. Oktober 2015

Ein Sprecher für Kardinal George Pell sagte, es gebe große Übereinstimmung in der Synode über die meisten Punkte, aber offensichtlich gebe es einige Meinungsverschiedenheiten, weil Minderheiten ändern wollten, was die Kirche über die richtigen Voraussetzungen für eine Zulassung zur Kommunion lehrt.

Offensichtlich gibt es keine Möglichkeit, diese Doktrin zu ändern.

Ein privater Brief sollte privat bleiben, aber es scheint, dass es Fehler gibt, sowohl was den Inhalt betrifft als auch die Liste der Unterzeichner.

Der Kardinal ist sich bewusst, dass viele Synodenväter über die Zusammensetzung des Redaktionsausschusses besorgt sind, der den Entwurf des Abschlussberichts verantwortet,  und über die Art und Weise, wie dieser den Synodenvätern vorgestellt und zur Abstimmung vorgelegt wird.