Kirche in Costa Rica öffnet Aufnahmezentren für Flüchtlinge aus Nicaragua

Referenzbild
Lazaro Gutierrez / Archdiocese of Managua

Die Diözese Quesada in Costa Rica hat zwei Aufnahmezentren eingerichtet, um nicaraguanischen Flüchtlingen zu helfen: Immer mehr Menschen fliehen vor der Gewalt, die seit bald vier Monaten das gesamte Land erschüttert.

Die Zentren bieten Lebensmittel, Kleidung und Orientierungshilfen für die Durchreisenden an. 

Bischof José Manuel Garita Herrera von Quesada kündigte die Eröffnung der Aufnahmezentren in einer an Laien und Priester gerichteten Erklärung an.

Die Arbeit wird vom diözesanen Sozialdienst sowie von Priestern und Pfarrgruppen koordiniert.

Um sicherzustellen, dass die Zentren über ausreichende materielle Ressourcen verfügen, wird in allen Pfarreien am 11. und 12. August eine Sammlung für Lebensmittel und Kleidung durchgeführt. Der Bischof bat die Gläubigen und Menschen guten Willens, an dieser Initiative mitzuarbeiten.

Seit Mitte April gibt es in Nicaragua massive Demonstrationen gegen Präsident Daniel Ortega, der seit 2007 an der Macht ist und 2016 in von der Opposition angefochtenen Wahlen wiedergewählt wurde. Im Januar 2014 setzte Ortega die Abschaffung der Amtszeitbeschränkungen des Präsidenten durch, um länger regieren zu können.

Die Demonstrationen wurden von Polizei und Paramilitärs brutal niedergeschlagen. Es wird mit mehr als 400 Toten berichtet.

Die katholische Kirche hat als Vermittler der von Ortega einberufenen nationalen Friedensgespräche mitgewirkt. Aber auch kirchliche Amtsträger wurden von regierungstreue Truppen angegriffen.  

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Am 31. Juli forderte das UN-Flüchtlingshilfswerk "internationale Solidarität und Unterstützung für Costa Rica und andere Länder, die nicaraguanische Flüchtlinge und Asylbewerber aufnehmen, da Tausende von Nicaraguanern vor wachsenden politischen Spannungen, Gewalt und schweren Menschenrechtsverletzungen in ihrem Land fliehen".

Bischof Garita Herrera verwies auf die kirchliche Lehre über die Solidarität mit den Schwachen und Bedürftigen in der Gesellschaft und sagte, dass die Entscheidung getroffen wurde, Aufnahmezentren zu eröffnen, "um auf der Grundlage unserer gegenwärtigen Fähigkeiten auf die humanitäre Notlage der massiven Ankunft der Nicaraguaner in unseren Gemeinden zu reagieren".

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