Kirchenkrise: Weihbischof der größten US-Diözese tritt zurück

Ein bischöfliches Brustkreuz
Daniel Ibanez / CNA Deutsch

Papst Franziskus hat den Rücktritt von Weihbischof Alexander Salazar aus Los Angeles angeommen, nachdem das Erzbistum Los Angeles Vorwürfe von Fehlverhalten gegenüber einem Minderjährigen durch den Geistlichen als "glaubwürdig" eingestuft hat.

Der Verdacht ist nicht neu: Salazars mutmaßliches Fehlverhalten soll in den 1990er Jahren verübt worden sein, als der Geistliche als Pfarrer fungierte.

Sowohl die staatlichen Behörden als auch die Glaubenskongregation des Vatikans ermittelten im Jahr 2002 gegen den mutmaßlichen Täter. 2005 wurden erste Vorsichtsmaßnahmen gegen Salazar verhängt.

"Im Interesse eines ordnungsgemäßen Verfahrens habe ich die Erlaubnis der Kongregation für die Bischöfe am Heiligen Stuhl beantragt und erhalten, die Anschuldigung dem unabhängigen Aufsichtsgremium der Erzdiözese vorzulegen", sagte Erzbischof Jose Gomez in einem Schreiben vom 19. Dezember.

Das Erzbistum Los Angeles mit über 4,5 Millionen Gläubigen ist das größte der USA.

"Das Gremium hielt die Anschuldigung für glaubwürdig, und ich legte dem Heiligen Stuhl dessen Ergebnisse und Empfehlungen zusammen mit meinem eigenen Votum vor", fuhr Gomez fort.

Die Erzdiözese Los Angeles sagte in der Erklärung, dass sie 2005, ein Jahr nach Salazars Ernennung zum Weihbischof, auf die Anschuldigung aufmerksam gemacht worden sei.

"Kardinal Roger Mahony, der damals Erzbischof war, als die Erzdiözese über die Anschuldigung informiert wurde, forderte eine sofortige Überprüfung des Falles durch die Strafverfolgungsbehörden", so die Erklärung.

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Die Erzdiözese Los Angeles hat eine aktualisierte Liste der Priester veröffentlicht, die glaubwürdig des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen beschuldigt werden. Erzbischof Gomez führt eine vollständige Überprüfung aller Vorwürfe wegen sexuellen Fehlverhaltens von Minderjährigen durch.

Vor seinem Rücktritt diente Salazar als Stellvertreter der Erzdiözese für die Seelsorge der Gemeinden ethnischer Minderheiten. Der 69-jährige Salazar, geboren in Costa Rica, wurde 1984 in Kalifornien zum Priester geweiht und diente in mehreren kalifornischen Gemeinden, bevor er 2004 zum Weihbischof ernannt wurde.

Salazar hat nach Angaben der Erzdiözese Los Angeles stets jegliches Fehlverhalten geleugnet und seine Unschuld beteuert.

Courtney Grogan trug zur Berichterstattung bei.