Mehr als Sachbeschädigung oder Diebstahl: Vier Kreuze im Landkreis Bautzen geschändet

Geschändetes Wegkreuz im Landkreis Bautzen
Geschändetes Wegkreuz im Landkreis Bautzen
Rafael Ledschbor
Geschändetes Wegkreuz im Landkreis Bautzen
Geschändetes Wegkreuz im Landkreis Bautzen
Rafael Ledschbor

Im Landkreis Bautzen im Osten von Sachsen ist es vor etwa einer Woche zur Schändung von insgesamt vier Wegkreuzen gekommen. Der Leiter des Katholischen Büros Sachsen, Diakon Daniel Frank, betonte, es gehe „eindeutig nicht nur um eine Sachbeschädigung oder einen Diebstahl“.

Es fehlten „zwei Kreuze aus Metall, die auf einem Granitsockel standen. Von einem weiteren wurde eine kleine Platte, auf der das lateinische Wort ,Credoʻ steht, abgerissen. Dieses Wort bedeutet ,Ich glaubeʻ. Beim vierten geschändeten Kreuz handelt es sich um eines aus Holz mit einem Korpus aus Metall. Dieses wurde von den Tätern umgekehrt aufgestellt. Zwei Schellen, die das Kreuz an einem etwa einen Meter hohen Granitsockel hielten, wurde abgeschraubt. Sie lagen daneben. Entwendet wurde hier gar nichts.“

Dies mache „offensichtlich, dass es sich bei diesen Taten nicht um reinen Diebstahl gehandelt hat“, erklärte Frank laut einer gemeinsamen Pressemitteilung der Bistümer Dresden-Meißen und Görlitz. Beide Diözesen zählen jeweils Teile des Landkreises Bautzen zu ihrem Gebiet.

Bischof Wolfgang Ipolt von Görlitz zeigte sich „sehr erschüttert“ über die „Schändung oder Zerstörung von Kreuzen auf dem Gebiet der Pfarrei Wittichenau“. Es handle sich um einen „Akt der Ehrfurchtslosigkeit“ sowie einen „Angriff auf das wichtigste Zeichen der Christen“.

„Dass dies inmitten eines katholischen Umfeldes geschieht, ist umso erschreckender“, so Ipolt. „Ich hoffe sehr, dass die Täter gefasst werden und dafür zur Rechenschaft gezogen werden.“

In der Pressemitteilung heißt es: „Im katholisch geprägten Gebiet der Oberlausitz, in dem zumeist Sorben wohnen, stehen annähernd tausend Kreuze oder andere religiöse Symbole im frei zugänglichen öffentlichen Raum. Die meisten davon sind in Privatbesitz und werden von den Familien regelmäßig gepflegt. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Schändungen.“