Vergebung ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens als Christen.

Kürzlich veröffentlichte "Ascension Presents" eine bewegende Geschichte, die von Pater Mark Mary von den Franziskanern der Erneuerung erzählt wird:  Es geht um eine junge Frau, die dem Mann verziehen hat, der sie angeschossen hat.

Seitdem ist sie gelähmt.

Hier ist die vollständige deutsche Übersetzung des Videos:

Einer der beliebtesten Verse in der Bibel ist Philipper 4,13: "Alles vermag ich durch den, der mich stärkt": Christus. Aber ist es wahr?

Lasst uns darüber reden.

Wir sind also wieder in Honduras und ich besuche diejenigen, die ihr Haus nicht verlassen können, in ihren eigenen vier Wänden. Und eine der Frauen, die ich besuchte, ist eine junge Dame namens Reyna. Reyna ist zu diesem Zeitpunkt etwa 22 oder 23 Jahre alt. Und Reyna wurde durch einen willkürlichen Gewaltakt angeschossen und gelähmt zurückgelassen; sie lebt an einen Rollstuhl gebunden.

Jede Woche besuchte ich Reyna. Ich sass mit ihr zusammen, wir redeten miteinander, ich betete mit ihr, ich spendete ihr die Eucharistie, gab ihr die heilige Kommunion. Und nachdem ich Reyna einige Monate lang besucht hatte, wurden wir Freunde. Und so waren wir schließlich an dem Punkt angelangt, an dem ich sie darauf ansprechen konnte, was ihr passiert ist. Und sie erzählte mir, wie, als sie noch ein Teenager war, eines Nachts jemand versuchte, ihr etwas sehr Kleines zu stehlen, am Ende schoss der Täter, und sie war gelähmt. Und während sie ihre Geschichte erzählt, spricht sie natürlich über die große Finsternis, die sie durchgemacht hat, und den großen Schmerz.

Du kannst dir vorstellen, was für eine schreckliche Tragödie das für so ein junges Mädchen ist, das sein ganzes Leben vor sich hat.

Und sie erzählt weiter, erklärt ein wenig, was ihre Routine und ihren Alltag ausmacht - und spricht über den Schmerz, den sie immer noch verspürt.

Nach einiger Zeit beginnt sie, darüber nachzudenken, und erzählt mir, wie ihre Beziehung zum Herrn dadurch gewachsen ist und was der Herr sie dazu inspiriert hat.

Sie sagt: "Weißt du, Bruder, es gibt immer noch Schmerzen. Regelmäßig erlebe ich immer noch Schmerzen, aber ich akzeptiere sie und schenke sie dem Herrn, für die Straßenkinder, damit der Herr sie segnen kann, damit er vielleicht jemanden in ihr Leben bringt, der sie aufnimmt und sich um sie kümmert."

Und sie fährt fort: "Weißt du, Bruder, es tut so viel mehr weh, dass ich die Person kenne, die mich angeschossen hat."

Denn der Kerl, der ihr dieses Böse angetan hatte, lebte immer noch in der Nachbarschaft.

Sie sagte: "Weißt du, Bruder, ich hasse ihn nicht. Ich vergebe ihm."

Wow. Was für eine Glaubensbekenntnis. Was für ein Werk Gottes, dass Reyna so Teilnahme hat am Herrn und seinem Wirken in ihrem Leben. Dass der Herr ihr die Gnade gegeben hat, diese große Tragödie, die ihr widerfahren ist, anzunehmen und dem Herrn zurückzugeben. Und auch, dass sie so dem jungen Mann vergeben konnte, der ihr angetan hat, was so viel Leiden in ihrem Leben bedeutet.

Meine Brüder und Schwestern, wenn der Herr in Reynas Leben so tiefgründig handeln kann, dass er sie in die Lage versetzt, jemandem zu vergeben, der sie so schwer verletzt hat, dann ist es sicher wahr, dass es nichts gibt, was der Herr nicht tun kann. So gibt es keinen Kampf, es gibt kein Hindernis, es gibt keine Auseinandersetzung in deinem Leben, in welcher der Herr nicht siegreich sein kann.

Meine Brüder und Schwestern, lasst uns Mut fassen, lasst uns Vertrauen in die Kraft des Herrn haben, unser Leben wirklich und wahrhaftig zu gestalten. Und was auch immer diese Situation ist, wenn es Unversöhnlichkeit ist, wenn es ein Kampf mit der Sünde ist.

Sagen wir: "Herr, ich vertraue darauf, dass ich alles mit deiner Hilfe tun kann. Ich kann in der Vergebung siegreich sein, ich kann in der Treue siegreich sein. Komm, Herr Jesus, sei siegreich in meinem Leben heute."

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