Papst Franziskus über Charles de Foucauld: "Er half mir Krisen zu überwinden"

Papst Franziskus
CNA Deutsch / Daniel Ibanez

Papst Franziskus hat am Mittwochmorgen vor Beginn der Generalaudienz in der Aulua Paul VI. einige Vertreter aus der Geistlichen Familie Charles de Foucauld in Rom empfangen. Anlass war die Heiligsprechung von Charles de Foucauld am vergangenen Sonntag (CNA Deutsch hat berichtet).

In seinem Grußworte betonte der Pontifex das Vorbild des neuen Heiligen und erzählte, dass er dessen Hilfe bereits vor Jahren schon in Anspruch genommen hatte.

Papst Franziskus: "Charles de Foucauld hat mir geholfen Krisen zu überwinden"

Papst Franziskus bezeichnete Foucauld als einen "Propheten unserer Zeit", der in der Lage gewesen sei, "die Wesentlichkeit und Universalität des Glaubens ans Licht zu bringen". Von der Geistlichen Familie des Heiligen wünsche er sich nun, so der Heilige Vater, dass sie sich, "wie Bruder Charles, weiterhin Jesus vorstellen, der unter den Menschen wandelt, der geduldig eine mühsame Arbeit verrichtet, der im Alltag einer Familie und einer Stadt lebt".

Franziskus zitierte außerdem Charles de Foucauld, der feststellte, "wir dazu neigen, die Werke, deren Wirkung sichtbar und greifbar ist, an die erste Stelle zu setzen, während Gott der Liebe den ersten Platz einräumt und dann dem von der Liebe inspirierten Opfer und dem aus der Liebe abgeleiteten Gehorsam" (Brief an Maria de Bondy, 20. Mai 1915). Als Kirche müsse an sich "wieder auf das Wesentliche besinnen" und dürfe sich "in so vielen Nebensächlichkeiten verlieren, mit dem Risiko, dass wir die einfache Reinheit des Evangeliums aus den Augen verlieren", ergänzte der Papst.

Vorbildlich sei Charles de Foucauld auch in seinem Umgang mit der Universalität gewesen. "Ich möchte alle Christen, Muslime, Juden und Götzendiener daran gewöhnen, mich als ihren Bruder, den universellen Bruder, zu betrachten", schrieb der Eremit beispielsweise in einem Brief an Maria de Bondy im 7. Januar 1902. 

Mit sehr persönlichen Worten fügte der Papst an:

"Und ich möchte auch dem heiligen Charles de Foucauld danken, denn seine Spiritualität hat mir während meines Theologiestudiums, einer Zeit der Reifung und auch der Krise, sehr gut getan. Ich bin durch Pater Paoli und durch die Bücher von Voillaume, die ich ständig lese, darauf gekommen. Es hat mir sehr geholfen, Krisen zu überwinden und einen Weg des christlichen Lebens zu finden, der einfacher, weniger pelagisch und näher am Herrn ist. Ich danke dem Heiligen und lege Zeugnis davon ab, weil es mir so gut getan hat."

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Das Leben des Charles de Foucauld

Charles de Foucauld kam am 15. September 1858 in Straßburg (Frankreich) zur Welt. Als Charles fünf Jahre alt war, ließen sich seine Eltern scheiden. Ein Jahr darauf starb zuerst sein Vater, kurz darauf seine Mutter.

Während seiner Schul- und Militärzeit fiel er wiederholt durch Disziplinlosigkeiten auf und verprasste das Erbe seines Großvaters unter anderem mit Prostituierten. Charles, der christlich erzogen worden war, verlor seinen Glauben. Bei einer Reise nach Marokko im Alter von 28 Jahren setzte er sich instensiv mit dem Islam auseinander und fand so zu seinem christlichen Glauben zurück.

1901 wurde zum Priester geweiht und kehrte zurück nach Nordafrika. In der Sahara errichtete er eine Einsiedelei und lebte dort unter dem Stamm der Tuareg, die ihn häufig aufsuchten, um Konflikte zu lösen.

Am 1. Dezember 1916 wurde Charles de Foucauld bei einem Überfall auf seine Einsiedelei erschossen, als die Plünderer dort nach versteckten französischen Waffen suchten.

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