Papst Franziskus warnt vor der Stimme des Bösen, ermutigt zum Gebet

Der Pontifex ehrt Priester und Ärzte, die in der Coronavirus-Pandemie verstorben sind

Sonntag des Guten Hirten: Papst Franziskus spendet nach dem Gebet des Regina Coeli den Segen über einen leeren Petersplatz am 3. Mai 2020, dem vierten Sonntag der Osterzeit.
Daniel Ibanez / CNA Deutsch

Am heutigen Sonntag des Guten Hirten – dem Weltgebetstag um geistliche Berufungen – hat Papst Franziskus daran erinnert, dass das Evangelium vor allen Stimmen warnt, "die den Schafen Böses wollen".

Außerdem rief der Pontifex am 3. Mai erneut auf, in diesem Marienmonat eine Pilgerfahrt zu einem marianischen Heiligtum zu unternehmen "und der seligen Jungfrau Maria unsere Sorgen, Erwartungen und Pläne für die Zukunft" anzuvertrauen.

Der Papst betete in seiner morgendichen Messe zuerst einmal für die Priester und Ärzte, die im Einsatz in der Coroanvirus-Pandemie ihr Leben gegeben haben.

Mit Bick auf die Todeszahlen der Pandemie sagte er in der Kapelle seiner Residenz im Vatikan: "Das lässt mich an so viele Priester in der Welt denken, die ihr Leben für die Gläubigen geben, allein in dieser Pandemie sind viele, mehr als 100 hier in Italien verstorben. Ich denke auch an andere Hirten, die sich um das Wohl der Menschen kümmern, an die Ärzte." 

Das Bild des Guten Hirten und seine Herde sei eine österliche Idee, erklärte der Papst: Jesus, der gute Hirte, "kennt die Schafe beim Namen und kümmert sich um jedes Schaf, als wäre er das einzige". Er "begleitet uns immer auf dem Weg des Lebens", betonte Franziskus. Und wer sich zu dieser Herde zählt, dem werde es an nichts fehlen, wie es in Psalm 23 heiße.

Diesem zutiefst christlichen Bild stellte der Papst in seiner Ansprache beim österlichen Mittagsgebet zur Himmelskönigin die Verlockung der Sünde und des Bösen gegenüber.  

"Die Stimme des Bösen dreht sich immer um das Ich, seine Triebe, seine Bedürfnisse, und es will immer alles, und das sofort", warnte Franziskus.

Mit Blick auf das Tagesevangelium an diesem vierten Sonntag der Osterzeit sagte Franziskus in seiner Ansprache: "Da ist die Stimme Gottes, die sanft zum Gewissen spricht, und da ist die verführerische Stimme, die zum Bösen verleitet".

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"Wie können wir die Stimme des Guten Hirten von der des Diebes unterscheiden; wie erkennen, was Inspiration Gottes und was Einflüsterung des Teufels ist?"

Die Stimme des Bösen ist die der Verführung, erklärte der Papst. "Sie weckt schillernde Illusionen; Emotionen, die verlockend, aber vergänglich sind. Zuerst ist sie schmeichelnd, lässt uns glauben, dass wir allmächtig sind, dann aber hinterlässt sie in uns eine innere Leere und macht uns den Vorwurf: 'Du bist nichts wert!'"

Die Stimme Gottes dagegen korrigiere "mit viel Geduld", fuhr Franziskus fort, sie ermutige und tröste, mache "immer Hoffnung".

"Bitten wir um die Gnade, die Stimme des Guten Hirten zu erkennen und auf diese Stimme zu hören, die uns aus dem Gefängnis unseres Egoismus befreit und uns zu den Weiden der wahren Freiheit führt".

Abschliessend betete der Papst in seiner Ansprache zum Regina Caeli: "Möge die Muttergottes, die Mutter vom Guten Rat, unseren Unterscheidungsprozess leiten und begleiten".

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