Reichtum, Eitelkeit, Hochmut: Die drei Versuchungen, die uns entwürdigen wollen (Video)

Papst Franziskus kurz vor der Eucharistiefeier in Ecatepec am 14. Februar 2016
L'Osservatore Romano

Wie viele Hunderttausende nun genau in diese Sonntagsmesse gekommen sind, ist noch nicht klar; fast eine halbe Million Menschen sollen es gewesen sein, die kamen, um mit Papst Franziskus zu feiern, ihn zu sehen, zu hören, und mit ihm zu beten.

Doch es war nicht nur ein fröhliches, gigantische Fest. Der Papst hatte – nicht zum ersten Mal – eine starke und nüchterne Botschaft für die Gläubigen am ersten Sonntag der Fastenzeit.

Franziskus sprach von den drei Versuchungen des Christen, "die beabsichtigen, die Wahrheit zunichte zu machen", zu der alle berufen sind, die Jesus nachfolgen: Reichtum, Eitelkeit und Hochmut. Und Franziskus erklärte, was er damit meinte.

  1. Der Reichtum, so der Papst, sind Güter, die wir uns aneignen und nur für uns selber nutzen, die aber für alle gegeben wurden. "Dieser Reichtum ist das Brot, das nach Schmerz, Verbitterung und Leiden schmeckt. In einer korrupten Familie oder Gesellschaft ist es das Brot, das man den eigenen Kindern zu essen gibt".
  2. Die Eitelkeit sei das Streben nach Alleinstellungsmerkmalen. "Dieses Streben nach Prestige, das sich auf die fortwährende und ständige Disqualifizierung derer gründet, die „nicht so wie man selber" sind", so Franziskus wörtlich.
  3. Der Hochmut drücke sich darin aus, sich "auf eine Ebene der Überlegenheit jeglicher Art zu stellen", erklärte der Papst. Sich als etwas besseres zu fühlen als andere, mit anderen Worten.

Täglich müsse sich jeder Christ mit diesen Versuchungen neu auseinandersetzen, warnte Franziskus. Diese Versuchungen des Herrn, die auch "danach trachten, die Freude und die Frische des Evangeliums zu trüben, zu zerstören und auszumerzen; die uns einschließen in einen Kreislauf der Zerstörung und der Sünde", so der Heilige Vater.

Daher lohne es sich zu fragen:

"Wie weit sind wir uns dieser Versuchungen in unserer Person, in uns selbst bewusst? Wie weit haben wir uns an einen Lebensstil gewöhnt, der meint, im Reichtum, in der Eitelkeit und im Hochmut liege die Quelle und die Kraft des Lebens? Wie weit glauben wir, dass die Achtsamkeit gegenüber dem anderen, unsere Sorge und unser Einsatz für das Brot, den guten Ruf und die Würde der anderen Quellen von Freude und Hoffnung sind?"

"Wir haben uns für Jesus entschieden und nicht für den Teufel", sagte Franziskus.

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Doch Jesu Spuren zu folgen sei nicht leicht. Darum schenke die Kirche den Katholiken die Zeit des Fastens, der Umkehr: Damit "wir unser Herz heilen", so der Papst, "von allem, was es entwürdigt, indem das Herz sich selbst oder andere entwürdigt. Er ist der Gott, der einen Namen hat: Barmherzigkeit."

Der wahre Reichtum, Ruhm und die Macht des Christen: Das ist Jesus, betonte Franziskus.   

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