Papst Benedikt XVI. wollte nach seinem kirchenrechtlich geregelten Amtsverzicht am liebsten „Vater Benedikt“ genannt sein. Das hat er bereits 2014 in einem Gespräch mit dem FAZ-Journalisten Jörg Bremer dargelegt. Der Artikel ist öffentlich kostenfrei einsehbar. Benedikts Aussagen tragen offenbar nicht dazu bei, Mutmaßungen über emeritierte Päpste und die gebotene Kleiderordnung einzustellen. Er sagte damals, den Gläubigen sei, „völlig klar, »wer der wahre Papst ist«, setzt Benedikt fort und bedauert, dass es ihm nicht gelang, sich auch von der Anrede her deutlicher vom regierenden Papst abzusetzen. Er habe gewollt, dass man ihn seit seinem Rücktritt »Vater Benedikt« nennt oder »Padre Benedetto«, aber er sei damals zu schwach und müde gewesen, um das durchzusetzen. Ob man das schreiben dürfe? »Ja, machen Sie das; vielleicht hilft’s.«“ 

Auf dem Synodalen Weg in Deutschland und bei den gegenwärtigen Debatten bleibt der Heilige Geist oft unberücksichtigt. Bekanntlich spielt dieser keine ganz unerhebliche Rolle im Konklave. Wir wünschen dem Heiligen Vater, dass er noch die lange die Kirche des Herrn führen möge – als Diener der Diener Christi, gemäß den Plänen der göttlichen Vorsehung. Die Fragen, wie ein emeritierter Papst genannt werden soll oder welches Gewand er fortan trägt, scheinen mir vergleichsweise unerheblich zu sein.

Ein anderer Gedanke kam mir schon 2020. Wie aber würde ein Konklave unter Pandemiebedingungen aussehen? Was wäre, wenn Kardinäle aus vielen Ländern der Welt nicht nach Rom reisen könnten? Müssten Kardinäle aus Hochrisiko-Gebieten sich dann zunächst in Quarantäne begeben? Auch in der Sixtinischen Kapelle wären Mindestabstände schwerlich einzuhalten. Ein Konklave könnte auch nicht in Form einer Zoom-Videokonferenz oder per Briefwahl stattfinden. Man muss die Gedankenspiele nicht zu weit treiben. Über solche Fragen nachdenken in sehr besonderen Zeiten kann man sehr wohl – und in allem darauf vertrauen, dass der Herr seine Kirche führt. 

Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider. CNA Deutsch macht sich diese nicht zu eigen. 

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