So haben die Katholiken in den USA gewählt

Katholiken spielen bei der Wahl des Präsidenten der USA eine besondere Rolle.
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Die Katholiken in den USA haben erneut mehrheitlich den Sieger der Wahl zum US-Präsidenten gewählt - wie bereits in früheren Präsidentschaftswahlen.

"Katholiken sind weiterhin der einzige große religiöse Wählerblock, der von einer Wahl zur anderen die Seiten wechseln kann", sagte Dr. Mark Gray vom "Center for Applied Research in the Apostolate" (CARA) der Georgetown University.

"Das ist es, was die katholische Stimme zu so einem wichtigen Wechselwähler macht. Präsidentschaftskandidaten, denen es gelingt, die katholischen Wähler hinter sich zu vereinigen, gewinnen fast immer auch die Wahl", fügte er hinzu.

Die wenigen Umfragen, die auch die Religionszugehörigkeit der Wähler identifizieren, warnten bereits vor der Wahl, dass es sehr schwierig sei, vorab zu wissen, für wen die Gruppe der Katholiken stimmt.

So zeigten Umfragen des "Investor’s Business Daily tracking poll" am 4. November eine katholische Mehrheit für Trump, und am 7. November für Clinton.
Im Jahr 2012 stimmten die Katholiken für Obama, im Jahr 2016 für Trump, wie das Pew Research Center meldete. Es ist die vierte Wahl hintereinander, bei der die Katholiken der USA den Wahlsieger wählten.

Natürlich gibt es nicht einfach "die katholische Stimme", auch wenn dies ein nützlicher Indikator sein mag.

Im Fall der Wahl Trumps etwa stimmten offenbar 23 Prozent mehr weiße Katholiken für den Republikaner statt für die Demokratin Hillary Clinton.

Dagegen stimmte eine Mehrheit der katholischen Latinos gegen den Kandidaten der Republikaner, aber weit weniger als noch 2004. Mehr katholische Latinos wählten Trump als bei der vorherigen Wahl McCain, teilte CatholicVote.org mit.

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"Was wir noch nicht wissen, ist warum Katholiken mehrheitlich Trump gewählt haben", betonte Dr. Gray. Er warnte vor kurzsichtigen Fehlinterpretationen der vorliegenden Berichte. Für eine bessere Analyse bedürfe es weiterer Daten und Forschung.

So zeichne sich ab, dass Katholiken, die nicht in die Kirche gehen, mehrheitlich für Clinton stimmten; Kirchgänger dagegen für Trump - wie auch die Mehrheit der nichtkatholischen Christen in den USA.

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