Sudanesische Christen nach Festnahme und Folter wegen "Abkehr vom Islam" wieder frei

Kerzen (Referenzbild)
pixel2013 / Pixabay (CC0)

Eine Gruppe von 13 christlichen Konvertiten im Sudan wurde im vergangenen Monat wegen ihres Glaubens Gefangen genommen und gefoltert.

Wie "World Watch Monitor" und mehrere christliche Hilfsgruppen melden, wurden die Christen am 13. Oktober aus einem Heim im Südwesten Darfurs entführt, Gefangen genommen und geschlagen. Einige wurden kurz danach freigelassen, während der Rest am 21. Oktober freigelassen wurde.

Der Pastor der Gruppe wurde vor Gericht gebracht.

Nach Angaben des Barnabas Fund, einer Hilfsorganisation, die verfolgte Christen unterstützt, hatten sich die Festgenommenen vom Islam zum Christentum bekehrt; gemäß örtlicher muslimischer Praxis wurden sie für diese vermeintliche "Abtrünnigkeit" bestraft – und unter Druck gesetzt, sich wieder als Muslime zu bezeichnen.

Die Scharia – das muslimische Rechtssystem – dominiert im Sudan. 

Mit einer Verfassungsänderungen im Jahr 2005 wurden zwar Verweise auf die Scharia gestrichen. Doch der sudanesische Präsident Omar al-Bashir hat im Jahr 2011 eine strengere Einhaltung der Scharia-Regeln versprochen.

Tajadin Idris Yousef, der ebenfalls verhaftete Pastor der Gruppe, wurde am 28. Oktober vor ein staatliches Gericht gestellt, weil er sich geweigert hatte, seinen Glauben in Polizeigewahrsam zu widerrufen.

Laut "World Watch Monitor" wird er der vermeintlichen Straftat des "Abfalls vom Glauben" bezichtigt und muss alle drei Tage den örtlichen Behörden Bericht erstatten. Neun der verhafteten Männer widerriefen ihren christlichen Glauben. Sie wurden zur Zahlung von Bußgeldern gezwungen und schließlich wegen "Störung des öffentlichen Friedens" angezeigt

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Der Sudan steht auf dem Weltverfolgungsindex 2018 des Hilfswerks "Open Doors" auf Rang vier – nach Nordkorea, Afghanistan und Somalia.

Übersetzt und redigiert aus dem englischen Original von AC Wimmer.

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