UPDATE: Gebet nach Terror in Spanien – Papst und Bischöfe sprechen Opfern Beileid aus

Weitere Tote bei Zwischenfällen und Einsätzen in Katalonien – Islamischer Staat reklamiert Blutvergießen für sich

Die Mossos d'Esquadra ist die Polizei Kataloniens (Referenzbild)
Mossos d'Esquadra via Twitter

(Update 17:55 Uhr mit neuen Informationen und weiteren Reaktionen)

Papst Franziskus und die spanischen Bischöfe haben den islamistischen Terror in Spanien verurteilt und den Opfern ihr Beileid ausgesprochen. Inzwischen ist bekannt, dass es über Nacht zu weiteren Einsätzen an mehreren Orten in Spanien kam. Mindestens sieben weitere Personen kamen dabei ums Leben.

Die Islamisten planten eine weitaus größere Anschlagserie, berichtet die BBC unter Berufung auf Aussagen des Polizeichefs Kataloniens.

In Alcanar, rund 200 Kilometer südlich von Barcelona, kam es gestern Abend zu einer gewaltigen Explosion in einem Wohnhaus. Mindestens ein Mensch starb, sieben weitere seien verletzt wurden, hieß es. Die Polizei teilte mit, dass die Explosion "klar" in Verbindung mit den Terror-Angriffen stehe. 

Offenbar wollten die Terroristen von hier aus Bomben für eine größere Angriff-Serie einsetzen.

Wie die spanische Polizei weiter mitteilte, wurde ein zweiter Anschlag in Cambrils, 100 Kilometer südlich von Barcelona, vereitelt. Sicherheitskräfte stellten und erschossen fünf offenbar mit Sprengstofffgürtel-Attrappen ausgestattete Männer. Diese seien mit einem Auto auf eine Menschenmenge zugefahren, berichteten Medien. Sechs Zivilisten und ein Polizist wurden verletzt, bestätigten Behörden.

Der Islamische Staat (IS) hat das Blutvergießen für sich reklamiert. Das Vorgehen der Täter in Barcelona und Cambrils deckt sich mit dem radikaler Islamisten in Nizza, Berlin, London und anderen Städten.

Täter weiter auf der Flucht

Zur Stunde werden vier Verdächtige – drei davon Marokkaner – von der Polizei verhört. Einer wurde bei einem Zugriff in Ripoll, 100 Kilometer nördlich von Barcelona verhaftet, so Behörden.

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Über Nacht kam es zu weiteren Einsätzen und Zwischenfällen, von denen noch nicht klar ist, ob und wie sie im Zusammenhang stehen mit den anderen Angriffen. So überfuhr ein Autofahrer an einem Checkpoint in Barcelona zwei Polizisten – wie die katalanische Polizei meldet, wurde der Fahrer erschossen. 

Unterdessen werden weitere Einzelheiten des ersten Angriffs in Barcelona bekannt. Die Opfer – 13 Tote und über 100 Verletzte – kamen nach Angaben des Zivilschutzes aus 24 verschiedenen Ländern. Unter den Opfern befinden sich auch drei Deutsche, heißt es. Der Täter ist zur Stunde offenbar weiter auf der Flucht.  

Gebet für Opfer und Angehörige 

Bereits am Donnerstagabend reagierten Papst Franziskus und die spanischen Bischöfe mit Betroffenheit und Gebet auf den Terror.

Das Presse-Amt des Heiligen Stuhls teilte mit, der besorgte Heilige Vater bete für die Opfer und drücke seine Nähe zum spanischen Volk aus.

Die Spanische Bischofskonferenz verurteilte den Terror in einer Mitteilung. Terrorismus sei "ein von Grund auf böses Vorgehen", das nicht nur auf schwerwiegende Weise das Recht auf Leben und auf Freiheit verletze, sondern Ausdruck großer Intoleranz und von Totalitarismus sei – so die Erklärung.

Barcelonas Erzbischof, Kardinal Juan Jose Omella Omella, unterbrach seinen Sommeraufenthalt in Catellon, um Opfern und deren Familien beizustehen. Er sprach den Angehörigen sein Beileid und tiefstes Bedauern aus.

Der emeritierte Erzbischof von Barcelona, Kardinal Lluis Martinez Sistach, verurteilte den Anschlag. Er sei "erfüllt mit Schmerz und Mitgefühl für die Opfer und deren Familien".

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Am heutigen Freitag äußerte sich auch der Münchner Erzbischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx in einem Kondolenzschreiben an Kardinal Omella.

"Die Nachrichten über die Anschläge in Barcelona und in Cambrils machen mich fassungslos. Schon wieder werden unschuldige Menschen Opfer von Terror und Gewalt. Bei den Anschlägen wurden mehr als 100 Menschen verletzt, 13 getötet. Menschen, die Familie hatten und Freunde, die gelacht oder miteinander Pläne geschmiedet haben, Menschen mit Träumen und Visionen. Sie alle wurden ohne Vorwarnung und ohne Anlass aus dem Leben gerissen. Ich übermittle Ihnen, den Verletzten und den Angehörigen im Namen der Deutschen Bischofskonferenz, der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft und persönlich mein tief empfundenes Mitgefühl in diesen schweren Stunden."


Die Brutalität der Anschläge, die der sogenannte Islamische Staat für sich beansprucht hat, entsetze ihn, so Kardinal Marx weiter. "Dass die Terroristen im Namen der Religion 'Ungläubige' töten, ist unerträglich." Die Staatengemeinschaft müsse "jetzt weiter intensiv darüber nachdenken", wie mit dem Terror umgegangen werden sollte, so Marx abschließend. 

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