Top-Journalist verlässt Bild-Zeitung wegen pro-LGBT-Ausrichtung: Bericht

Bild-Zeitung
Wikimedia Commons / gemeinfrei

Der renommierte Journalist und Leiter der Parlamentsredaktion der Bild-Zeitung, Ralf Schuler, hat angekündigt, seinem Arbeitgeber den Rücken zu kehren – auch wegen einem pro-LGBT-Kurs sowohl der Zeitung als auch des Verlags Axel Springer.

Schulers Brief an Springer-Boss Matthias Döpfner und Bild-Chefredakteur Johannes Boie datiert auf den 6. Juli und wurde am Donnerstag vom Magazin Cicero veröffentlicht. Darin heißt es: "Ich verteidige jederzeit die Freiheit des Einzelnen, schließe mich aber keinen Kampfgruppen welcher Couleur auch immer an und möchte unter der Regenbogen-Fahne genauso wenig arbeiten, wie unter den Flaggen anderer Bewegungen."

Anfang Juni hatten Naturwissenschaftler und Mediziner in einem Beitrag für die Zeitung "Welt" gefragt, warum Kinder bei den Kanälen von ARD und ZDF "indoktriniert und – anstelle einer altersgerechten Sexualaufklärung – aufdringlich sexualisiert" werden (CNA Deutsch berichtete). Die "Welt" wird wie die Bild-Zeitung von Axel Springer verlegt.

Ein den Artikel begleitender Aufruf mit rund 100 Erstunterzeichnern fordert vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk, "biologische Tatsachen und wissenschaftliche Erkenntnisse wahrheitsgemäß darzustellen". Und weiter: "Wir fordern eine Abkehr von der ideologischen Betrachtungsweise zum Thema Transsexualität und eine faktenbasierte Darstellung biologischer Sachverhalte nach dem Stand von Forschung und Wissenschaft."

Springer-Chef Döpfner hatte die Entscheidung, den Beitrag zu bringen, scharf kritisiert. Sein Beitrag erschien ebenfalls in der "Welt".

Schuler entgegnete in seinem Schreiben vom 6. Juli: "Es kann auch nicht sein, dass Aktivisten im vorpolitischen Raum – etwa durch Ausladung von Axel Springer von einer Job-Messe – Druck im Sinne ihrer Agenda machen und der Queer-Beauftragte der Bundesregierung öffentlich 'Hinweise' gibt, welchen Wissenschaftlern in der WELT besser kein Forum zu bieten sei. Dass da nicht bei allen Demokraten die Alarmglocken läuten, verwundert mich bis heute."

"Kurz: Die Regenbogen-Fahne ist nicht nur ein Zeichen von Toleranz und Empathie, wie wir es gern hätten, sondern auch das Banner einer Bewegung, mit der man sich kritisch auseinandersetzen kann und muss, mit der man sich aus meiner Sicht aber keinesfalls gemein machen darf", so Schuler weiter. "Es mag sein, dass unternehmensstrategische Erwägungen da zu anderen Schlüssen führen."

Zwar stelle er sich gegen jede Art von "sexueller Diskriminierung", betonte der Leiter der Parlamentsredaktion, doch bedeute dies nicht, "sich die Agenda der LGBTQ-Bewegung zu eigen zu machen, wie wir es derzeit tun".

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Man dürfe nicht "'fest an der Seite der LGBTQ-Community im eisenharten Kampf für Menschenrechte und gegen Diskriminierung' stehen, wie es ein stellvertretender BILD-Chefredakteur im täglichen Briefing dieser Tage schrieb. Vom stalinistischen Schwulst der Formulierung einmal abgesehen, stehe ich keiner politischen Bewegung 'fest zur Seite' und halte dies auch ganz grundsätzlich NICHT für die Aufgabe von Journalisten."

Medienberichten zufolge werde Schuler in Zukunft bei "Achtung, Reichelt!" tätig sein, dem vom ehemaligen Bild-Chefredakteur gegründeten Medienunternehmen, das erfolgreich YouTube-Videos produziert. Schuler hat diesen Schritt bislang nicht bestätigt.

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