Bei den Vereinten Nationen in Genf während der Sitzungen des 44. Menschenrechtsrates nahmen einige Delegationen persönlich teil, andere schickten eine Videobotschaft, um am interaktiven Dialog mit dem Sonderberichterstatter zum Thema Recht auf Bildung teilzunehmen.  

Der Heilige Stuhl stellte in seiner Videobotschaft fest, dass die gegenwärtige Pandemie schwere Auswirkungen auf Schulen und akademische Einrichtungen habe und dass der Bildungssektor stärker humanisiert werden und Alternativen zu den öffentlichen Schulen bieten müsse.  

Erzbischof Ivan Jurkovič, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO Genf sagte , daß humanisierte Bildung sich nicht nur darauf beschränken dürfe, eine Bildungsdienstleistung zu erbringen, "… sondern sollte das Gesamtbild der persönlichen, moralischen und sozialen Einstellungen des Teilnehmers am Bildungsprozess im Auge haben und am Herzen. Daher muss unter dem Gesichtspunkt der Anpassungsfähigkeit des Bildungssektors, die wichtige und komplementäre Rolle nichtstaatlicher Schulen anerkannt werden, sodaß den Eltern und Gemeinschaften eine Auswahl an Bildungsangeboten zur Verfügung steht."

Auch wenn sie von Informationen überflutet ist, scheint die heutige Gesellschaft Wissen und Bildung immer noch zu unterschätzen. Die Folgen sind zum Beispiel Rassismus und auch  Irreführung in der Kirche und vieles mehr.

Erzbischof Ivan Jurkovič, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO Genf   
"Bildung ist das wichtigste, einzelne Element jedes menschlichen Verhaltens, jeder menschlichen Leistung. Es geht nicht nur um Frieden und Entwicklung, sondern um alles andere. Bildung ist etwas, das wirklich eine Grundlage für alles ist. Bildung ist auch eine Grundlage für die Förderung der Menschenwürde. Wenn man die Menschen nicht erzieht, gibt man ihnen keine Würde. Bildung ist auch eine Quelle der Befähigung von Frauen. Wenn Sie also jungen Mädchen keine Bildung geben, dann nehmen sie ihnen Chancen. Es bedeutet also, dass Bildung wirklich alles ist. Und Bildung ist ein Bereich in dem gerade die Kirche und die Religionen viel tun können. Und deshalb liegt uns das so sehr am Herzen."

Kinder auf der ganzen Welt haben den gleichen Wunsch, zur Schule zu gehen. Aber in Entwicklungsländern ist der Weg zur Schule oft lang und beschwerlich und hält die Kinder manchmal davon ab, zur Schule zu gehen. Deshalb wurde der sogenannte Fernunterricht besonders während dieser Covid-Krise sehr populär, da er keine physische Anwesenheit in einer Schule erfordert.

"Aber das Problem ist," so Erzbischof Ivan Jurkovič, " dass diese Möglichkeit, dieses Werkzeug nur zum Wohle der Länder, der reichen Ländern, zugänglich ist. Das bedeutet also, anstatt das dieser Fernunterricht  den Zugang vereinfacht, bewirkt er eine Polarisierung des Systems die enthüllt das die Armen wegen dieser Bildungsmethode heute weniger haben und die Reicheren umso mehr haben."

Der Heilige Stuhl betonte, dass zur Stärkung des Bildungssektors und zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung die Zusammenarbeit von öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen notwendig sei. Papst Franziskus hat vorgeschlagen, die Kraft der Bildung für eine brüderlichere Menschheit zu nutzen, und betonte dass Bildung "eine friedensstiftende Bewegung, ein Mittel des Friedens" ist.

Am Ende unserer Interviews bat Erzbischof Ivan Jurkovič darum eine aus seiner Sicht wichtige  Zusatzinformation zu geben. 

"Ich möchte noch eine Sache der letzten Tage oder Monate erwähnen, das der Heilige Vater an der Vatikanischen Universität , der Lateran-Universität, eine Schule für Friedensstudien einrichten wollte. Und alle betrachteten diese Schule als etwas, sagen wir, was kann dies sein, was bedeutet das? Aber er wollte die Schule und er er sagte: Wenn wir Frieden nur als Idee, als Stimmungssache betrachten, werden wir niemals das Niveau erreichen, auf dem wir bereit sind, den Frieden als ein wesentliches Element des menschlichen Lebens zu sehen.

Wir sind sehr zufrieden mit Entwicklung dieses Instituts für Höhere Studien, und wir sind sehr glücklich, dass dieses Institut mit der Friedensuniversität der Vereinten Nationen zusammen arbeitet, in einer Welt in der, der Frieden in Gefahr ist. Eine solche Initiative ist so wichtig für uns, und ich denke, ihre Erfolgsaussichten für die kommenden Jahre sind sehr gut."

Der Papst sagte, dass "eine Erziehung, die die Person in ihrer ganzheitlichen Wirklichkeit in den Mittelpunkt stellt, den Zweck hat, sie zur Erkenntnis über sie selbst, des gemeinsamen Hauses, in dem sie lebt, und vor allem zur Entdeckung der Brüderlichkeit als eine Beziehung, die die multikulturelle Zusammensetzung der Menschheit hervorbringt zu führen. Bildung als eine Quelle gegenseitiger Bereicherung. 

Original Interview aufgenommen von EWTN Korrespondent in Genf Ignatius Mugwagwa.

Redaktion, Übersetzung und Schnitt : Christian Peschken (EWTN Deutschland).

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Hinweis: Dieser Blogpost – sein Inhalt sowie die darin geäußerten Ansichten – sind kein Beitrag der Redaktion von CNA Deutsch.