Ungeborene Babies können verschiedene Sprachen unterscheiden: Neue Studie

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Ayse Pemra via Shutterstock

Eine Studie von Forschern der Kansas University (KU) hat festgestellt, dass Kinder bereits mehrere Wochen vor ihrer Geburt zwischen verschiedenen Sprachen unterscheiden können. 

Die ungeborenen Kinder von Frauen im achten Schwangerschaftsmonat konnten zwischen Englisch und Japanisch unterscheiden, selbst wenn beide Sprachen von der gleichen Person gesprochen wurden. 

Zwei Dutzend schwangere Amerikanerinnen und ihr Nachwuchs in utero nahmen an der Studie der Abteilung für Linguistik der KU teil, die im Journal "NeuroReport" veröffentlicht wurde. 

Die Forscher bedienten sich eines nicht-invasiven Magnetkardiogramms (MCG). Damit können Herzklopfen, Atmung und Bewegungen des Babies gemessen werden.

Frühere Studien hätten bereits gezeigt, dass wenige Tage nach der Geburt bereits Kinder unterschiedlich auf verschiedene Sprachen reagieren, so die Leiter der Studie – etwa saugten Kinder mit wechselnder Geschwindigkeit an ihrem Schnuller, wenn sie unterschiedliche Sprachen hörten. 

"Angesichts dieser frühen Unterscheidung fragen wir uns, wann die Sensibilität von Kindern auf die rhythmischen Eigenschaften von Sprachen zuerst auftritt, und ob dies vielleicht schon vor der Geburt der Fall ist", sagte Professorin Utako Minai in einer Pressemitteilung der KU.

"Föten in der Gebärmutter können Dinge hören, einschließlich Sprache. Diese ist gedämpft, etwa so wie die Stimmen der Figuren im 'Peanuts'-Cartoon, aber der Rhythmus der Sprache bleibt erhalten und kann vom Fötus gehört werden, selbst wenn die Aussprache gedämpft ist."

Eine frühere Studie hatte bereits darauf festgestellt, dass Babies in der Gebärmutter offenbar auf unterschiedliche Sprachen anders reagieren. Unklar war, ob die Babies auf unterschiedliche Sprachen reagierten oder unterschiedliche Stimmen.

Für die jetzt veröffentliche Untersuchung verwendete Professorin Minai eine bilinguale Person, die in Aufnahmen in englischer und japanischer Sprache zu hören ist. Beide Sprachen sind rhythmisch klar unterschiedlich.

"Die Ergebnisse lassen vermuten, dass Spracheentwicklung sehr wohl bereits in utero zu beginnen scheint", sagte Minai.

Die Linguistik-Professorin bezeichnete die Studien-Ergebnisse als "äusserst spannend" für die Sprachentwicklungs-Wissenschaft, und als möglicherweise anwendbar in anderen Forschungsbereichen.

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