Untersuchung: Verfolgung von Katholiken in China nach Deal mit Vatikan eskaliert

Der Präsident der Volkrespublik China, Xi Jinping, nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin am 5. Juli 2017.
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Religion wird in China mit einer Intensität verfolgt und unterdrückt wie zuletzt während der "Kulturrevolution". Besonders eskaliert ist die Verfolgung chinesischer Katholiken, nachdem der Heilige Stuhl im September 2018 das umstrittene "vorläufige Abkommen" mit der Volksrepublik schloss.  

Das berichtet die "Catholic News Agency" (CNA) mit Blick auf das Fazit einer neuen Untersuchung der US-Regierung. Demzufolge haben sich die Menschenrechtsverletzungen in China massiv verschlimmert. 

Der Zeitrahmen des Berichts umfasst August 2018 bis August 2019. Innerhalb dieser 12 Monate habe sich die Lage der Menschenrechte wie der Rechtsstaatlichkeit allgemein verschlechtert, so das Resüme der Congressional-Executive Commission on China.

Die Kommission wurde vom US-amerikanischen Kongress im Jahr 2000 gegründet, als China der Welthandelsorganisation beitreten sollte, um die Lage der Menschenrechte im Land zu prüfen und eine Datenbank der politischen Gefangenen einzuführen.

Mit Unterzeichnung des Abkommens des Vatikans mit der Volksrepublik über die Ernennung von Bischöfen wurden Laien, Priester und Bischöfe festgenommen, gegängelt und unter Druck gesetzt, der von der Kommunistischen Partei kontrollierten "patriotischen Staatskirche" beizutreten, stellt der Report fest.

Xinjiang und Hong Kong thematisiert

Doch sei nicht nur die Verfolgung von Chinas Katholiken durch lokale chinesischen Behörden eskaliert, meldet der Bericht.  Auch katholische und andere christliche Einrichtungen wurden Zielscheibe der Behörden: Die kommunistischen Kader ordneten den Abriss von Kirchen an, entfernten Kreuze und andere christliche Symbole.

Auch die Masseninternierung von uighurischen Muslimen in Xinjiang und die systematische Diskriminierung des Islam und anderer Religionen beschreibt der Bericht. Thema ist zudem das Vorgehen gegen die Demonstrationen für mehr Demokratie in Hong Kong.

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Unter dem "Präsidenten auf Lebenszeit" Xi Jingping hat sich Chinas Führung einem Fünfjahresplan der "Sinisierung" von Religion verpflichtet, so der Bericht weiter. Dabei gehe es um Kontrolle aller Formen von Religion durch den Staat.

Der Bericht unterstreicht, dass Wissenschaftlern und Menschenrechtlern zufolge diese "Sinisierung" im vergangenen Jahr von einer Intensität gewesen sei, wie es sie "seit der Kulturrevolution" nicht gegeben habe.

Dabei hat Peking bereits nachgezogen: Mit 1. Februar werden weitere Vorschriften gegen Christen, Muslime und weitere Betroffene durchgesetzt, wie CNA Deutsch gestern berichtete.

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