US-Bischöfe verbessern Übersetzung von liturgischen Gebeten

Heilige Messe
Josh Applegate / Unsplash

Die US-Bischofskonferenz hat in der vergangenen Woche eine Änderung bei den Schlussformeln der Tagesgebete im Messbuch verfügt. Das Wörtchen "ein" ("one") vor dem Wort "Gott" solle weggelassen werden, berichtete die Catholic News Agency (CNA).

Zuvor hatten die englischsprachigen Bischöfe im Jahr 2011 eine neue Übersetzung für ihre Diözesen bestimmt, die dem lateinischen Original treuer folgt, gerade in Bezug auf die Wandlungsworte. Statt "für alle" heißt es bei der Wandlung des Weines und Wassers in das Blut Christi nun "für viele".

Ganz anders in deutschsprachigen Gemeinden: Die Bischöfe sind der Anordnung des Vatikans von 2006, die Wandlungsworte "pro multis" als "für viele" zu übersetzen, bislang nicht gefolgt.

Die
jüngste Entscheidung, das Wörtchen "ein" wegzulassen, folgt auf einen Brief, den Robert Kardinal Sarah, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, im Mai 2020 an die englischsprachigen Bischofskonferenzen geschickt hatte, um auf die Bedenken gegenüber der englischen Übersetzung einzugehen.

Die Korrektur der Übersetzung
wird ab Aschermittwoch, dem 17. Februar, in Kraft treten.

Bislang wurden die lateinischen Worte "Deus, per omnia s
aecula saeculorum" in den Schlussformeln der Tagesgebete auf Englisch als "ein Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit" übersetzt.

Kardinal Sarah habe angemerkt, so die US-Bischofskonferenz, dass es "im Lateinischen keine Erwähnung von 'ein' gibt, und 'Deus' im lateinischen Text sich auf Christus bezieht.
[…] Der Kardinalpräfekt hat darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, diese christologische Wahrheit inmitten des religiösen Pluralismus der heutigen Welt zu bekräftigen."

Die Bischofskonferenz fügte hinzu, dass englische
Volksmessbücher, die dem Zweiten Vatikanischen Konzil vorausgingen, "die korrigierte Übersetzung wiedergaben. […] Als jedoch die nachkonziliaren Texte auf Englisch veröffentlicht wurden, wurde das Wort 'ein' hinzugefügt."

Die Änderung steht im Einklang mit den Bischofskonferenzen anderer englischsprachiger Gebiete.

Zum 29. November 2020, dem Ersten Advent, wurde sie etwa von den englischen und walisischen Bischöfen vollzogen.

Im Dekret der englischen und walisischen Bischofskonferenz heißt es: "Die Hinzufügung von 'ein' vor 'Gott' in der Schlussformel der Kollekte könnte als falsch und problematisch aufgefasst werden. 'Deus' bezieht sich hier auf die frühere Erwähnung des Sohnes und ist eine christologische, anti-arianische Formulierung und nicht direkt trinitarisch in diesem Zusammenhang."

Die Hinzufügung von "ein" vor "Gott" könne
auch "dazu dienen, die Aussage der einzigartigen Würde des Sohnes innerhalb der Trinität zu untergraben", oder könne "so interpretiert werden, dass es heißt, dass Jesus 'ein Gott' ist", so eine erläuternde Note zum englischen und walisischen Dekret.

"Jede dieser Interpretationen oder beide würden den Glauben der Kirche verletzen."

Die trinitarische Schlussformel, welche die Kollekte abschließt, "betont die Göttlichkeit unseres Herrn Jesus Christus, der zweiten Person der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, der als fleischgewordener Sohn in unserem Namen beim Vater Fürsprache einlegt ... So wird die Rolle des Sohnes als priesterlicher Mittler deutlich gemacht."

In den Übersetzungen der Schlussformel in die französische, deutsche, italienische, spanische und portugiesische Sprache werde das Wörtchen "ein" nicht verwendet: "Die englische Übersetzung weicht daher von denen der anderen großen Sprachgruppen ab."

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