Vatikan stellt Mordermittlungen im Fall Emanuela Orlandi ein

Wissenschaftler untersuchen Knochenfunde vom Campo Santo Teutonico.
Vatican Media

Die Mordermittlungen im Fall Emanuela Orlandi werden eingestellt: Das Pressebüro des Heiligen Stuhls hat am heutigen Donnerstag mitgeteilt, dass ein Richter des Vatikans die im vergangenen Jahr eingeleitete Untersuchung formell abgeschlossen hat. Der Fall werde zu den Akten gelegt.

Die Ermittlung genehmigte die Öffnung von zwei Gräbern auf dem Campo Santo Teutonico auf Antrag der Familie des Mädchens.

Die im Juni 1983 verschwundene Emma Orlandi war die Tochter eines Gesandten der Präfektur des Päpstlichen Hauses und Bürgerin der Vatikanstadt. Ihr Verschwinden erregte weltweite Aufmerksamkeit, einschließlich zahlreicher Spekulationen über eine Rolle des Vatikans in dem bis heute ungeklärten Fall.

Die Exhumierung der Gräber auf dem deutschen Friedhof, der auf dem Gelände des Vatikans liegt, wurde auf Antrag der Familie Orlandi genehmigt; obwohl der Fall von den ermittelnden italienischen Behörden eigentlich 2016 zu den Akten gelegt worden war – nach Jahren fruchtloser Ermittlung.

Wissenschaftliche Tests, die im Juli 2019 an dort geborgenen Knochenfragmenten durchgeführt wurden, ergaben, dass die Knochen zu alt waren, um Orlandis Überreste zu sein, wie der Vatikan damals erklärte.

In der Erklärung des Vatikans hies am heutigen 30. April, die Einstellung der Untersuchung ermögliche es der Familie Orlandi, weitere Untersuchungen privat fortzuführen.

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