Vatikanische Finanzen: AIF wieder im Kreis der Finanzaufsichtsbehörden

Das "Institut für religiösen Werke", gemeinhin Vatikanbank genannt
CPP

Die Vatikanische Finanzaufsichtsbehörde – auf italienisch Autorità di Informazione finanziaria, kurz AIF – ist wieder im Egmont Secure Web aufgenommen worden. 

Das Secure Web ist das Kommunikationsnetz für Antigeldwäsche-Einheiten – sogenannten Financial Intelligence Units – der Egmont Group.

Dies erklärte Carmelo Barbagallo, Präsident der AIF, in einer Mitteilung, die vom Presseamt des Heiligen Stuhls veröffentlicht wurde und über die ACI Stampa, die italienische Schwesternagentur von CNA Deutsch, berichtet.

In der Mitteilung wird erklärt, wie es zur Entscheidung gekommen ist – auch aufgrund einer Vereinbarung, die vom vatikanischen Kirchenanwalt und der internationalen Organisation unterzeichnet werden soll.

"Ich freue mich" – so Barbagallo - "dass der Vorsitzende von Egmont, Mariano Federici, gestern Abend die Entscheidung revidiert hat, die Finanzinformationsbehörde (AIF) aus dem Kreis der internationalen Informationen Egmont Secure Web zu suspendieren, die am 13 November 2019 getroffen worden war."

Für den Präsidenten der Behörde handle es sich "um eine Entscheidung von großer Bedeutung, die das Vertrauen der Führungsspitze von Egmont in das Finananzinformationssystem des Vatikans bestätigt."

Der Präsident der AIF betont, die Entscheidung folge "auf Klärungen, die die AIF Egmont vorgelegt habe hinsichtlich der Fakten, die zum Ausschluss geführt hatten, sowie auf die Versicherung seitens der AIF (auch mittels der Unterzeichnung einer Vereinbarung durch den Kirchenanwalt), dass sie Informationen, die sie im Egmont-Kreis erhalte, absolut gemäß den Regeln dieses Kreises behandle."

Bei diesen Fakten handelte es sich um Unstimmigkeiten im Handel mit einer Londoner Luxusimmobilie.

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Barbaglio schloss: "Die Entscheidung, die Maßnahme des Ausschlusses zu widerrufen, erlaubt es nun, die Zusammenarbeit mit den Financial Intelligence Units der anderen Länder in völliger Transparenz und in einem Geist uneingeschränkter Zusammenarbeit wiederaufzunehmen."

Diese Entscheidung ist auch hinsichtlich der regelmäßigen Prüfungen der Effizienz des Antigeldwäschesystems des Heiligen Stuhls seitens des Europaratsausschusses MONEYVAL eine gute Nachricht. Die nächste Prüfung durch MONEYVAL ist für das Frühjahr 2020 geplant.

Die Durchsuchung, die im Oktober wegen des Kaufs der Londoner Immobilie durchgeführt wurde, hatte zur Suspendierung von fünf Vatikanbeamten geführt, darunter auch zu jener des Direktors der AIF, Tommaso die Ruzza.

Die damalige Krise hatte ungewollt eine Reihe von Konsequenzen nach sich gezogen, die dazu geführt hatten, dass die AIF auf internationaler Ebene isoliert wurde – und es bis heute geblieben ist.

Umso bedeutsamer ist das wiedererlangte Vertrauen der Egmont-Group, betonen Beobachter.

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