Vorgänger für Synodalen Rat: ZdK will Sitze des Synodalen Ausschusses füllen

Synodaler Weg
Synodaler Weg / Maximilian von Lachner

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist offiziell auf der Suche nach „Kandidat*innen für den Synodalen Ausschuss, der nach dem Ende des Synodalen Weges im Frühjahr 2023 einen Synodalen Rat für die katholische Kirche in Deutschland vorbereiten soll“.

Gegen den Widerstand einiger weniger Mitglieder der Synodalversammlung, darunter fünf Bischöfe, war die Einführung eines Synodalen Rates beim Synodalen Weg im September beschlossen worden. Das mehrjährige Projekt, das zur Vorbereitung dieses Rates dienen soll, heißt Synodaler Ausschuss. Er soll 74 Mitglieder umfassen.

Die Deutsche Bischofskonferenz wird alle 27 Diözesanbischöfe für den Synodalen Ausschuss nominieren. Auch das ZdK will 27 Teilnehmer wählen. Weitere 20 werden dann im Frühjahr 2023 von der letzten Synodalversammlung des Synodalen Wegs gewählt.

„Für das ZdK stimmte der Hauptausschuss am 21. Oktober einer Aufteilung zu, nach der die Präsidentin und die vier Vizepräsident*innen des ZdK Mitglieder des Synodalen Ausschusses sein sollen“, so das ZdK am Dienstag. „Sie müssen von der Vollversammlung am 9. Dezember 2022 bestätigt werden. Zu wählen sind bereits am 8. Dezember 2022 Vertreter*innen aus den drei Säulen des ZdK: vier Vertreter*innen der Diözesanräte, vier Vertreter*innen der Arbeitsgemeinschaft katholischer Organisationen in Deutschland (AGKOD) und zwei Einzelpersönlichkeiten.“

„Zwölf weitere Vertreter*innen werden am 9. Dezember 2022 aus der ZdK-Vollversammlung gewählt“, hieß es weiter. „Mindestens 14 der 27 zu entsendenden Mitglieder sollen nach Beschluss des Hauptausschusses Frauen sein, mindestens zwölf Männer.“

Kritik an Einführung von Synodalem Rat

Kardinal Walter Kasper hatte sich im Juni mit Blick auf die Kirchengeschichte kritisch zur Einführung eines Synodalen Rats geäußert: "Synoden lassen sich nicht institutionell auf Dauer stellen. Die Tradition der Kirche kennt keine synodale Kirchenregierung. Ein synodaler, oberster Rat, wie er jetzt in Aussicht genommen wird, hat in der gesamten Verfassungsgeschichte keinerlei Anhalt. Er wäre keine Erneuerung, sondern eine unerhörte Neuerung."

"Nicht ein Theologe, sondern ein Politologe hat das kürzlich etwas boshaft ausgedrückt, indem er einen solchen Synodalen Rat, als einen Obersten Sowjet bezeichnet hat", so Kasper weiter. "Sowjet ist ein altrussisches Wort, das genau das meint, was wir in deutscher Sprache als Rat bezeichnen. Ein solcher Oberster Sowjet in der Kirche wäre offensichtlich keine gute Idee. Ein solches Rätesystem ist keine christliche, sondern eine aus ganz anderem Geist oder Ungeist kommende Idee. Es würde die Freiheit des Geistes, der weht, wo und wann er will, abwürgen und die Struktur zerstören, die Christus für seine Kirche gewollt hat."

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Der Wiener Dogmatiker Jan-Heiner Tück warnte ebenfalls im Juni, durch einen Synodalrat ginge die Leitungskompetenz "von sakramental ordinierten Personen auf Gremien über – eine Umstellung der Machtbefugnisse, die eine deutliche Nähe zu Synodalpraktiken der evangelischen Kirche in Deutschland erkennen lässt. Dazu passt, dass immer wieder der Topos bemüht wird, dass Laien durch Taufe und Firmung Anteil am gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen erhalten haben."

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