Warum Joe Bausch gegen Beihilfe zum Selbstmord ist

Der Arzt und "Tatort"-Schauspieler Joe Bausch im Jahr 2009
Dirk Vorderstraße / Wikimedia (CC BY 3.0)

Gegen ein angebliches "Recht" auf assistierten Suizid spricht sich der bekannte Mediziner und "Tator"-Schauspieler Joe Bausch aus, der über 30 Jahre lang als Arzt in der Justizvollzugsanstalt Werl gearbeitet hat. 

Die ohnehin geringe Anzahl der Ärzte im Justizvollzug „würde noch dramatischer abnehmen, wenn tatsächlich viele zu lebenslangen Haftstrafen Verurteilte ihr verbrieftes Recht auf Suizid ausüben wollten“, erklärt er in der „Herder Korrespondenz“ (Januar-Ausgabe).

So habe der Dreifachmörder Kurt Knickmeier das Bundesverfassungsgericht angerufen, um seinen Rechtsanspruch auf eine Beihilfe zum Selbstmord durchsetzen. Bausch ist überzeugt, es würde „nicht leicht sein, einen Arzt zu finden, der ihm ein entsprechendes Medikament verschreibt.“

Der als Darsteller im Kölner Tatort bekannte Arzt äußert sich im Interview dazu, welche Rolle die Ansprüche des Christentums im Gefängnis spielen: Von Schwerverbrechern wird Nächstenliebe als Folklore gedeutet; Begriffe wie Gewissen und Reue werden belächelt. Bausch kritisiert aber auch das System der Bestrafung, insbesondere die Ersatzfreiheitsstrafe. Es wirke bei der Mehrheit der Strafgefangen, die wegen wiederholter kleinerer Straftaten im Gefängnis sitzen, kontraproduktiv.

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