Wegen Ebola-Gefahr: Taufe und andere Sakramente im Kongo ausgesetzt

Kirchenvertreter klären über Verschwörungstheorien und Aberglaube wie Hexerei auf

Ebola-Checkpunkt im Pujehun-Distrik (Sierra Leone) im Jahr 2015. Ende des Jahres erklärte die WHO das Land für ebolafrei.
Flickr / Medici con l'Africa Cuamm (CC BY-SA 2.0)

Keine Taufen oder feierliche Beerdigungen, dafür Aufklärungsarbeit im Angesicht einer neuen Epidemie: Wegen eines neuen Ebola-Ausbruchs hat die Kirche im Erzbistum Mbandaka-Bikoro Taufen ausgesetzt und andere Dienste eingeschränkt, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren.

Es ist die mittlerweile neunte Ebola-Epidemie im Kongo: 58 Fälle wurden seit dem 8. Mai registriert. 

In Mbandaka, einer Stadt mit 1,2 Millionen Einwohnern, wurde eine großangelegte Aufklärungskampagne zur Vorbeugung der Verbreitung einer am 8. Mai in der nordwestlichen Provinz ausgebrochtenen Ebola-Epidemei statt. Das berichtet der "Fides"-Dienst.

Im Rahmen der Kampagne engagieren sich die Regierung und internationale NGOs, doch viele der effektivsten Initiativen werden von den örtlichen Pfarreien  auf den Weg gebracht. Die Kirche erreicht die Menschen dort, wo und wie sie wirklich leben - und spendet ihnen nicht nur Trost und Zuspruch, sondern knallharte Aufklärung. 

"Ebola ist real, es existiert wirklich", betonte ein Vertreter der Gemeinde Mbandaka bei einer Kundgebung in der Nähe eines städtischen Marktes gegenüber "Fides".

"Wir dürfen nicht auf die Gerüchte und Lügen hören, die sich verbreiten und besagen, dass es sich um ein Märchen handelt oder um eine internationale Verschwörung oder gar Hexerei".

Lehrer der Schulen in Mbandaka bestehen darauf, dass sich die Schüler vor Beginn des Unterrichts die Hände waschen und die Körpertemperatur messen und brachten ihnen Lied "Ebola, go away!" bei, das die Kinder auch zuhause singen sollen.

Der erste Fall von Ebola wurde im Jahr 1976 entdeckt. Die Infektionskrankheit wird durch einen Virus verursacht. Das Ebolafieber verläuft je nach Virusart in etwa 25 bis 90 Prozent aller Fälle tödlich.

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In Deutschland, Österreich, der Schweiz und in vielen anderen Ländern besteht eine Meldepflicht bei Verdacht auf Erkrankung. 

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