Wie dieser neue Kurienbischof die digitale Perspektive in den Vatikan bringt


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Msgr. Paul Tighe im Jahr 2015
Msgr. Paul Tighe im Jahr 2015
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Es gibt wahrscheinlich wenige Menschen, welche die Kommunikation der Kirche besser verstehen als Monsignore Paul Tighe. Heute wird er im Petersdom zum Bischof geweiht.

Viele Jahre lang war er der irische Priester ein zentraler Anlaufpunkt für Medienbelange im Vatikan. Seine Erfahrung will er nun die seiner neuen Rolle im Päpstlichen Kulturrat einbringen.

"Ein Großteil meiner Arbeit bestand darin zu schauen, wie die digitale Kultur unsere Welt verändert, und zu sehen, was die Stärken dessen sind und mit welchen Dingen wir uns auseinander setzen müssen", sagte Msgr. Tighe gegenüber CNA am 26. Februar.

Es gebe eine "starke Kontinuität zwischen den Bereichen der Kommunikation und der Kultur", sagte er, und dass er vorerst in seiner neuen Rolle beim Päpstlichen Rat für Kultur sich wahrscheinlich auf die digitale Kultur konzentrieren werde.

"Mit dieser Kultur bin ich am besten vertraut", sagte er, und fügte hinzu: "verschiedene Ausdrucksformen von Kultur drücken sich zunehmend in rein digitalen Plattformen aus, sei es in der Literatur, sei es in der Musik, die wiederum in viele der traditionellen Kulturindustrien verwandelt werden, wenn man es so ausdrücken will."

Der 1958 in Navan, Grafshaft Meath geborene Geistliche wurde von Papst Benedikt XIV. gegen Jahresende 2007 zum Sekretär des Päpstlichen Rates für Soziale Kommunikation ernannt.

Seitdem hat er sich sowohl im Vatikan als auch in der katholischen Weltkirche einen Namen gemacht, besonders in der englischsprachigen Welt; aber auch in Deutschland ist Msgr. Tighe ein geschätzter Experte und Gesprächspartner katholischer Einrichtungen.

Als Sekretär des Kommunikationsrates reiste der rührige Ire viel, immer in der Absicht, Dialog zu schaffen und bessere, effektivere Kommunikation im digitalen Zeitalter zu fördern.

Als Papst Franziskus im Jahr 2013 seine Reform der römischen Kurie begann, mit Unterstützung des "K9" genannten Beraterstabs von neun Kardinälen, war klar: Der gesamte Kommunikationsbereich war eine Kernherausforderung.

Um erst einmal einen Eindruck davon zu bekommen, wie die Reform der Kommunikation des Vatikans aussehen könnte, holte sich Papst Franziskus den Engländer Chris Patten ins Boot. Baron Patten ist Kanzler der Universität von Oxford und ehemaliger Gouverneur von Hong Kong und der Aufsichtsbehörde der BBC. Dieser leitete eine international besetzte Kommission, die eine Bestandsaufnahme machen sollte und Vorschläge machen. Zum Sekretär der Kommission machte Franziskus den irischen Monsignore. Und Paul Tighe stellte die Schlussfolgerungen in Anwesenheit des Papstes der K9-Runde vor.

Als Franziskus im Juni 2015 das neue Sekretariat für Kommunikation gründete, und Msgr. Dario Vigano zu seinem ersten Leiter, war Paul Tighes Arbeit getan. Unklar war, ob er einen neuen Posten in der römischen Kurie erhalten würde oder in einer irischen Diözese.

Am 19. Dezember wurde bekannt gegeben, dass Msgr. Tighe zum beigeordneten Sekretär des Päpstlichen Rates für die Kultur bestellt sei und zum Bischof ernannt werde. Sein Titularbistum ist Drivastum in Albanien.

CNA gegenüber sagte der, dass ihn die Ernennung überrascht habe; er sei schon in Gesprächen mit dem Erzbischof von Dublin gewesen über mögliche Tätigkeiten in Irland.

Die Messe zu seiner Weihe heute im Petersdrom feiert Kardinalstaatssekretär Peitro Parolin. Mit ihm zelebrieren auch Kardinal Gianfranco Ravasi, Präsident des Päpstlichen Rates für Kultur sowie Kardinal Claudio Maria Celli, Präsident des Päpstlichen Rates für Soziale Kommunikation.

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