Wie Kardinal Marx auf die Kritik des Papstes an den deutschen Bischöfen reagiert hat

"Konstruktive und kritische Impulse" – "Selbstverständlich, dass wir uns damit beschäftigen werden"

Papst Franziskus lauscht den Worten von Kardinal Reinhard Marx (rechts) während des Ad-limina-Besuchs der deutschen Bischöfe.
L'Osservatore Romano

Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat auf die kritische Ansprache des Papstes an die deutschen Bischöfe reagiert. Wie CNA berichtete, hatte Franziskus diesen zum Abschluß ihres Ad-limina-Besuchs in Rom einen sehr deutlich formulierten Maßnahme-Katalog mit nach Deutschland gegeben, um die "Erosion des Glaubens" im Lande zu bekämpfen und die "lähmende Resignation" in deutschen Bistümern zu überwinden.

Kardinal Marx würdigte die Ansprache des Papstes als "Impulse", die zwar kritisch seien, aber auch konstruktiv.

Gegenüber Radio Vatikan sagte der Erzbischof von München und Freising: "Ich denke, wir werden sowohl die Gespräche in den Dikasterien, die Gespräche, die die einzelnen Gruppen mit dem Papst hatten, wie auch die Schlussansprache sehr genau auswerten. Das ist jetzt unsere Aufgabe, das jetzt nicht einfach hinzunehmen, sondern zu schauen, was an Impulsen gegeben ist. Das ist für uns selbstverständlich, dass wir uns damit intensiv beschäftigen werden".

Was die Worte über die "Erosion des Glaubens betreffe", sagte Kardinal Marx, sei dieses Phänomen nicht nur in Deutschland eine Herausforderung: "Es geht eben darum, wie wir in einer säkularen Welt und einer offenen Gesellschaft das Evangelium heute verkünden ohne die traditionellen Stützen, die es über Jahrhunderte auch in Deutschland gegeben hat." 

Franziskus hatte die deutschen Bischöfe unter anderem dazu aufgefordert, zu missionieren statt zu strukturieren, die Rolle der Priester zu stärken, Eucharistie und Beichte im Jahr der Barmherzigkeit in den Fokus zu nehmen und das Leben ungeborener, alter und kranker Menschen zu schützen.