Berichte: Verfahren gegen Ex-Nuntius Viganò wegen Verdacht auf Schisma und Ablehnung von Papst Franziskus

Erzbischof Carlo Maria Viganò
Edward Pentin / National Catholic Register

Erzbischof Carlo Maria Viganò gab am Donnerstag bekannt, dass das Dikasterium für die Glaubenslehre ein Verfahren gegen ihn eingeleitet habe, mit Verdacht auf Schisma.

In Bezugnahme auf ein auf seiner Website veröffentlichtes und in den sozialen Medien gepostetes Dokument sagte der ehemalige Nuntius, er sei am 20. Juni nach Rom vorgeladen worden, um sich der Vorwürfe zu stellen.

„Ich wurde für den 20. Juni in den Palast des Heiligen Offiziums vorgeladen, persönlich oder vertreten durch einen kanonischen Anwalt“, schrieb der Prälat auf X.

„Ich gehe davon aus, dass das Urteil bereits vorbereitet wurde, da es sich um einen außergerichtlichen Prozess handelt.“

Die konkreten Vorwürfe gegen Erzbischof Viganò beziehen sich auf öffentliche Äußerungen, die eine Aufrechterhaltung der Gemeinschaft mit der katholischen Kirche unterlaufen: Dazu gehören die Leugnung der Legitimität von Papst Franziskus als rechtmäßigem Pontifex und die Ablehnung des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Viganò, der von 2011 bis 2016 als apostolischer Nuntius in Washington D.C. tätig war, gab zu verstehen, dass er die gegen ihn erhobenen Vorwürfe als eine „Ehre“ betrachte.

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.

Vatican News berichtete, dass sich das Dikasterium für die Glaubenslehre nicht zu den angeblichen Vorgängen geäußert habe.

Erzbischof Viganò sorgte zuerst im Jahr 2018 für Schlagzeilen, als er behauptete, hochrangige Prälaten seien an der Vertuschung des mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs durch den ehemaligen Kardinal Theodore McCarrick beteiligt gewesen. Er forderte zudem Papst Franziskus zum Rücktritt auf.

Mehr in Vatikan

Seitdem hat er weitere, kontroverse Äußerungen zu verschiedenen Themen veröffentlicht.

Laut Vatican News erklärte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin angesichts des Verfahrens gegen den früheren Nuntius, dass Erzbischof Viganò für sein Handeln nun Verantwortung übernehmen müsse. Parolin fügte hinzu, dass er Viganò früher mal als einen großartigen Arbeiter und treuen Mitarbeiter des Heiligen Stuhls geschätzt habe. Als apostolischer Nuntius habe er einst „gute Arbeit“ geleistet.

Daniel Payne trug zur Berichterstattung bei.