Schweizer Bischöfe: Schüsse von Politikerin auf Marienbild sind inakzeptabel

Sanija Ameti
Screenshot von X (vormals Twitter) / @cybersandwich

Mit einem Instagram-Post hat die muslimische Politikerin Sanija Ameti am Wochenende in der Schweiz eine Welle der Empörung ausgelöst. In dem inzwischen gelöschten Post zeigte sie Bilder einer Schießübung, bei der sie mit einer Luftpistole auf ein Bild von Maria mit dem Jesuskind zielte, wie der Blick berichtete.

Die Schweizer Bischofskonferenz verurteilte „dieses inakzeptable Verhalten“ und rief zum Respekt vor religiösen Überzeugungen auf.

Ameti ist eine schweizerisch-bosnische Politikerin der Grünliberalen Partei (GLP) und Co-Präsidentin der Bewegung Operation Libero, die sich für progressive Werte und eine offene Schweiz einsetzt.

Die verwendete Ikone stammt aus einem Kunstkatalog des Auktionshauses Koller. Ameti beschriftete den Post mit dem Wort „Abschalten“. Das Bild wies zahlreiche Einschusslöcher auf, die sowohl den Kopf Marias als auch den des Jesuskindes trafen.

Ameti erklärte, sie habe das Bild gewählt, weil es im Katalog groß und gut sichtbar gewesen sei, ohne sich über den religiösen Hintergrund Gedanken gemacht zu haben.

„Auf den Inhalt der Bilder habe ich nicht geachtet“, erklärte sie später auf Instagram und entschuldigte sich: „Das war nicht richtig. Tut mir von Herzen leid, falls ich damit jemanden verletzt habe!“ Die Postings wurden kurz nach ihrer öffentlichen Entschuldigung wieder entfernt.

Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) verurteilte die Aktion am Montag scharf: „Selbst wenn man von der religiösen Darstellung der Muttergottes absieht, zeugt die Verwendung dieses Bildes von Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber der menschlichen Person.“

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Die Bischöfe betonten, dass viele Katholiken durch die Aktion in ihren religiösen Gefühlen verletzt wurden. Auch wenn Ametis Entschuldigung begrüßt wurde, hielt die SBK fest: „Trotzdem sind die Bischöfe gehalten, ihre tiefe Missbilligung öffentlich zum Ausdruck zu bringen.“

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Die heftigen Reaktionen machten Ameti bewusst, welchen Schaden sie mit ihrem Bild angerichtet hatte, und sie zeigte sich in späteren Aussagen reumütig. „Es tut mir unglaublich leid. Ich habe mir nichts dabei überlegt“, sagte sie gegenüber Blick.

Dennoch war die Welle der Kritik nicht mehr aufzuhalten und die politischen und beruflichen Konsequenzen ließen nicht lange auf sich warten.

Nach dem öffentlichen Aufschrei trat Ameti freiwillig aus der Parteileitung der GLP des Kantons Zürich zurück. Die GLP Schweiz kündigte zudem ein Ausschlussverfahren gegen Ameti an, da ihr Verbleib der Partei schaden würde. Auch die PR-Agentur Farner, für die Ameti als Beraterin tätig war, trennte sich von ihr.

Laut Informationen von Blick könnte es zudem ein juristisches Nachspiel geben. Die Junge SVP sowie der Präsident der Bewegung „Mass-voll“, Nicolas Rimoldi, haben Strafanzeige gegen Ameti wegen Verletzung der Glaubens- und Kultusfreiheit eingereicht. Auch die Kantonspolizei Zürich untersucht den Vorfall.

Ameti und ihre Familie erhielten wegen des Vorfalls Drohungen und wurden unter Polizeischutz gestellt. Sie selbst sagte, sie stehe unter großem Druck und wisse nicht, wie lange sie diese Situation noch aushalten könne.