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Umarmung Christi

Umarmung Christi

Bevor der Autor über die „Umarmung Christi“ schreibt, erzählt er eine kurze Begebenheit, die in dieser Buchempfehlung erwähnt werden muss: Pfarrer Dyckhoff war einige Jahre Leiter eines katholischen Bildungshauses. Als er eines Abends nach der Verabschiedung einer Gruppe die Zimmer aufzuräumen begann, stellte er fest, dass im ganzen Haus, sogar in der Kapelle, die Kreuze fehlten. Nach einigem Suchen fand er sie „hoch oben auf einem Putzschrank“ im Keller. Natürlich war er enttäuscht und verärgert. Er setzte sich nieder und „weinte über ein so grobes missachtendes Fehlverhalten  einer in der Diözese bekannten Frauengruppe“. 

Diese Geschichte veranlasste den Priester zum Schreiben eines Buches über das Kreuz; er nennt es „Umarmung Christi“!

Auch wenn das Kreuz heute für viele zu einem Stein des Anstoßes und zum Widerspruch geworden ist, so ist es dennoch einem jeden Christen präsent und die meisten Menschen auf der Erde werden schon einmal ein Kreuz gesehen haben. In unserem Buch geht es ganz konkret um eine wenig bekannte Darstellung des Kreuzes Christi. Dyckhoff nähert sich mit seinen einfühlsamen Texten den Lesern mit dem „Würzburger Kreuz“. Christus hängt hier nicht mehr am Kreuzbalken, sondern er scheint mit noch angenagelten Füßen herab zu kommen, um seinem Gegenüber zu begegnen. Das auch als „Schmerzensmannkreuz“ bekannte Bildnis aus dem 14. Jahrhundert befindet sich in der Neumünsterkirche in Würzburg hängt dort im Oktogon des nördlichen Seitenantares. 

Das Meditationsbuch, ein wirkliches Betrachtungsbuch, ist geeignet nicht nur für die Zeiten, in den wir Jesus am Kreuz gedenken. Auch in der Osterzeit oder und im übrigen Kirchenjahr eignet sich das betrachten und lesen der aus dem Leben genommen Kapitel des Buches. Mit weiteren Texten aus der Bibel und von Heiligen wird dem Leser Jesus, der Christus und Heiland, nahe gebracht. Und zwar „Christus als Lebender mit offenen Augen“ der mit seinen vom Kreuzbalken befreiten Armen „alle und alles umarmen“ möchte. 

Dyckhoff nennt einen Kunsthistoriker unserer Zeit, der diesen Schmerzensmann als „Messopfer-Christus“ interpretiert, da er „förmlich auf dem Altar steht“ und „während jeder heiligen Messe präsent“ ist. Mit diesen Worten wird die Untrennbarkeit des blutigen Kreuzesopfers Jesu vom unblutigen Messopfer auf den Altären der Welt bezeugt. Die Umarmung Christi vom Kreuz herab wird zum „Gruß Gottes an dich“.

„In der mittelalterlichen Mystik, wie sie durch Meister Eckhart, Heinrich Seuse und Johannes Tauler zu Ausdruck kommt, ist der Wunsch nach zärtlicher Liebe zu Gott enthalten, der Wunsch, in seine Nähe zu kommen und von Ihm angeschaut zu werden. Aber welch eine Überraschung: Der Gottessohn kommt uns liebend entgegen und das bereits als Auferstandener in seinem Tod. Vom Kreuz her lässt er uns sein liebendes Entgegenkommen spüren. Augustinus sagt: ‚Die Sehnsucht Gottes ist der Mensch.‘“

Ein Buch zum Lesen und zum Schauen, zum Betrachten und Verweilen, ein Buch zur Vertiefung unseres Glaubens, das auch da weiter zu uns spricht, wo keine Worte mehr zu finden sind.

Peter Dyckhoff, "Umarmung Christi", ist im FE-Medienverlag erschienen und hat 128 Seiten.

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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