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UN-Blog: Die Vereinten Nationen, die Endzeit und der Interreligiöse Dialog

Imran Hosein und Christian Peschken bei den Vereinten Nationen in Genf

"Wenn Jesus wiederkommt, werdet ihr reines 'Licht' auf der Straße gehen sehen... und in der islamischen Welt freuen wir uns auf diesen Tag", sagt Islamwissenschaftler Imran Hosein in einem exklusiven EWTN.TV-Interview.

Dieser Bericht hier ist ein bisschen anders als sonst.  Ich hatte nämlich die Gelegenheit zu einem Interview mit Scheich Imran Nazar Hosein, einem Freund, der mich hier bei den Vereinten Nationen in Genf besuchte. Er ist ein prominenter Islamwissenschaftler, Autor, Experte für islamische Eschatologie aus Trinidad. Vor vielen Jahren war er Imam auf Long Island und hielt die wöchentlichen Freitagsgebete am Sitz der Vereinten Nationen in New York "…und ich ging einmal im Monat am Freitag, dem Tag des Gebets, zu den Vereinten Nationen nach Manhattan, "erinnert er sich, "Der Generalsekretär gab uns den größten Raum des Gebäudes, seine Empfangshalle…Ich leitete jeweils das Gebet und hielt die Predigt. Es waren Abgeordnete aus aller Welt da, von den Vereinten Nationen und von außerhalb. Diese zehn Jahre in New York am Sitz der Vereinten Nationen in Manhattan waren für mich sehr hilfreich, um die Welt von heute zu verstehen. Die zehn Jahre in New York am Sitz der Vereinten Nationen in Manhattan waren für mich sehr hilfreich, um die Welt von heute zu verstehen.

Vor unserem Interview nahm ich Imran mit auf eine kurze Tour durch das Genfer UN-Gebäude. Das weckte so einige Erinnerungen, denn er kam öfters hierher in die Bibliothek, während er am Genfer Graduate Institute studierte, das ist nun mehr als 40 Jahre her.   

Und obwohl er die Realitäten der Welt von heute sieht und versteht, stellt er heraus, dass sich der Äußere Eindruck erheblich von der tatsächlichen Wirklichkeit unterscheidet.: "…denn es gibt in der Welt von heute so viele, die zwar weise sind, aber nicht sehen können und infolge dessen geschockt auf mich reagieren, mit Unbehagen. Deshalb haben heute weltweit auch so viele diese eigenartige Haltung mir gegenüber – aber nicht nur mir gegenüber, sondern gegenüber all jenen Christen oder Juden, Hindus, Buddhisten oder Moslems, die versuchen, die Wirklichkeit dieser heutigen Welt zu durchprüfen und sie aufzudecken. So werden wir zu Leuten, die problematisch sind für den Rest!"

Als Repräsentant des Islam nahm Imran zu Beginn der 1990er Jahre in den USA an vielen interreligiösen Glaubensgesprächen mit Christen und Juden teil. Er ist der festen Überzeugung, dass wir heute in der Endzeit leben. Imran erklärt:  …und jetzt stehen wir am Rande des größten Krieges überhaupt in der Geschichte. Ich erinnere mich an das Treffen von Papst Franziskus mit dem Oberhaupt der Christlich-orthodoxen Kirche… Beide, die Führungspersönlichkeiten der einen Seite des Christentums und jener der anderen Seite des Christentums, gaben eine gemeinsame Erklärung ab, warnten vor dem großen Krieg, der kommen würde und wie man diesen verhindern könne. Ich erinnere mich an diese Erklärung von Papst Franziskus in Kuba. Dieser Krieg ist ein Teil der Endzeit, den Christen als Armageddon bekannt, dem Moslem als Mahatma. Er wird die Weltbevölkerung erheblich dezimieren…In der islamischen Eschatologie wissen wir nicht nur um den großen Krieg, wir wissen auch was danach passieren wird. Und ich war angenehm überrascht, in der Christlichen Eschatologie zu entdecken, dass ihr der gleichen Auffassung seid…die Eroberung Konstantinopels, nach der der Antichrist selbst erscheinen wird."

Imran Hossein arbeitete auch einige Jahre für das Außenministerium der Regierung von Trinidad und Tobago. 1985 legte er seinen Job nieder, um sein Leben ganz dem Studium des Islams zu widmen…und er würde sehr gern einmal Papst Franziskus treffen: " …Ich würde sehr gerne die Führungspersönlichkeiten der Katholischen Kirche treffen, um mich über Eschatologie auszutauschen… Wir brauchen den Dialog zwischen Christen, Muslimen und Juden, und zwar nicht nur darüber, was in unseren Religionen gleich ist und was uns unterscheidet. Viel wichtiger ist ein Dialog über die Eschatologie, über die Endzeit…Es wäre faszinierend, mit dem Papst oder Vertretern der Katholischen Kirche, Protestanten und den orthodoxen Christen zusammenzukommen und sich über das Thema auszutauschen.

Laut Imran ist auf den Gesichtern derer, die Politik und Bankwesen kontrollieren, nur Dunkelheit. Mit unseren geistigen Augen könnten wir aber diejenigen erkennen, die "Licht" hätten, die in Reinheit lebten: "Wir müssen diejenigen, die wirklich tugendsam sind, von denen unterscheiden, die es nicht sind. Der römisch-katholische Priester und Gelehrte, der ein authentisches, rechtschaffenes Leben lebt und der mit "Licht" gesegnet wurde, diesem solltet ihr in der Katholischen Kirche folgen. Ein solcher Mann wird in der Lage sein, den Tyrann zu erkennen…. Wenn Jesus wiederkommt, werdet ihr "Licht" auf der Straße gehen sehen, reines, unverfälschtes. makelloses, reines Licht – wenn Jesus widerkommt... ja! Und in der islamischen Welt freuen wir uns auf diesen Tag.

Im Gespräch über die Endzeit, aus dem eschatologischen, theologischen Blickwinkel heraus, sagte Imran er glaube, wir lebten am - wie er es nannte – Spätnachmittag der Zeiten: "Es gibt viele faule Äpfel, Christian, es gibt heute in der Welt viele faule Äpfel. Wir haben in der islamischen Welt viele faule Äpfel, ihr habt faule Äpfel im der christlichen Welt, sie haben faule Äpfel im Judentum und es gibt viele faule Äpfel in Afrika, Indien und China. Wir müssen versuchen, diejenigen, die wirklich rein sind, von denen zu unterscheiden die es nicht sind.  Der römisch-katholische Priester und Gelehrte, der die Reinheit lebt, ein rechtschaffenes Leben lebt und der mit "Licht" gesegnet wurde, nach diesem Mann solltet ihr euch in der Katholischen Kirche ausrichten. Ein solcher Mann wird in der Lage sein, den Tyrann, den Unterdrücker zu erkennen und auch die Geschichte der Unterdrückung, zum Beispiel in Afrika. Die Geschichte der Unterdrückung, der Sklaverei in den Vereinigten Staaten ist immer noch gegenwärtig und gedeiht. Weil der Sklaventreiber immer noch ein Sklaventreiber ist. Schau dir nur die Wirtschaft an, sie zeigt es dir", so Hosein.

Der Islamwissenschaftler plädiert für Dialog. "Ihr müsst in der Katholischen Kirche nach solchen Menschen Ausschau halten. Sucht solche Leute im Judentum und im Islam. Das sind diejenigen, die zusammenkommen müssen, nicht die faulen Äpfel, und sie müssen in den Dialog miteinander treten. Es gibt für mich noch viel vom Christlichen Glauben zu lernen. Ich muss noch viel von der Christlichen Eschatologie lernen, ja! Und es ist für mich eine Freude, mich mit einem Mönch zu treffen, mich mit einem Priester zu treffen, der ein religiöses Leben führt, und von seiner Gegenwart bereichert zu werden. Ich denke, so sieht der Dialog aus, nicht in der etablierten Form. Das Etablierte ist eingenommen und reingelegt worden. Wir müssen nach denen suchen, die wirklich ein religiöses Leben führen und diese müssen dann zusammenkommen. Und ich bin dir, Christian, sehr dankbar für die Gelegenheit, diese Ansichten und Gedanken mit dir zu teilen. Ich hoffe, dass sie die Menschen in der römisch-katholische Kirche erreichen und dass sie positiv darauf reagieren werden. Danke, Christian!"

Imran Nazar Hosein einer der führenden Wissenschaftler der islamischen Welt.  Diesen weisen Mann zu interviewen und den Tag mit ihm zu verbringen, war wirklich erbaulich…und tatsächlich, wie Papst Franziskus sagte: der Dialog mit dem Islam kommt gut voran.

Dieser Beitrag wurde von unserem U.N.-Korrespondenten Christian Peschken in Genf verfasst. Das Thema wird auch bei EWTN – Katholisches Fernsehen zu sehen sein im Rahmen des Magazins 'Vatikano'. Weitere Informationen zu Christian Peschken unter www.peschken.media

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Hinweis: Meinungsbeiträge und Blogposts reflektieren die Meinung des Autors, nicht unbedingt die von CNA Deutsch. 

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