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Glaubensbote bei den Preußen – der heilige Adalbert

Adalbert von Prag. Teil des Wenzelsdenkmals auf dem Wenzelsplatz in Prag. Im Hintergrund das Nationalmuseum.

Der heilige Adalbert von Prag war Ordensmann, Bischof von Prag, Glaubensbote bei den Preußen und schließlich Märtyrer.

Vojtĕch – so sein eigentlicher Name – wurde um 956 als Sohn eines böhmischen Fürsten aus dem Geschlecht der Slavniks geboren. Seine Mutter war sogar mit dem deutschen König Heinrich I. verwandt. Eine schwere Krankheit veranlasste seine Eltern, ihren Sohn der Gottesmutter Maria zu versprechen und ihn für den geistlichen Beruf zu bestimmen.

Im Jahr 981 wurde Adalbert zum Priester geweiht und bereits zwei Jahre später zum Bischof von Prag ernannt.

Während seiner Amtszeit kämpfte er vor allem gegen heidnische Bräuche und den Verkauf christlicher Sklaven an Heiden. Aus politischen Gründen musste er 988 sein Amt niederlegen und fliehen, da Adalbert seine Reformen im Klerus nicht durchsetzen konnte.

Mit zwölf Mönchen kehrte er jedoch 992 nach Prag zurück und gründete das Kloster Břevnov – ein religiöses und kulturelles Zentrum. Von hier aus begann Adalbert seine Missionstätigkeit in Ungarn.

Leider führte seine Sittenstrenge zu Widerständen im Klerus selbst und im Volk, sodass er 995 erneut in ein Kloster nach Rom fliehen musste. Papst Johannes XV. befahl Adalbert, in seine Diözese nach Prag zurückzukehren, wo seine Gegner jedoch fast alle Mitglieder seiner Familie wegen Verrats ermordet hatten. So ging Adalbert zunächst nach Mainz, wo er im Umkreis von Kaiser Otto III. wirkte.

Im Auftrag des polnischen Herzogs Bolesław I. Chrobry dem Tapferen begann Adalbert im Samland die Prußen – die späteren Preußen – zu missionieren. In den Dörfern der Prußen blieb er jedoch erfolglos und wurde immer wieder vertrieben.

In dieser Gegend am Frischen Haff wurde Adalbert dann auch von einem Götzendiener mit einem Ruder erschlagen und anschließend mit Spießen durchbohrt. Danach wurde sein Kopf abgeschlagen und auf einem Pfahl zur Schau gestellt.

Der Legende nach bewachte ein Adler seinen Leichnam, bis er in Gniezno in der um 1000 erbauten Domkirche beigesetzt werden konnte. Seine Verehrung nahm im ganzen Reich zu, als Kaiser Otto III. eine Wallfahrt zum Grab Adalberts unternahm.

Bereits erschienene Folgen der Reihe über deutsche Heilige finden Sie HIER.

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