29 März, 2020 / 9:39 PM
In einer Pressekonferenz am 23. März im Hauptquartier der Weltgesundheitsorganisation in Genf hat die WHO die Arbeit der italienischen Krankendienste gewürdigt. Gleichzeitig warnen Experten, dass es zu früh ist, angesichts eines geringeren Anstiegs an Coronavirus-Infektionen zu hoffen, das Schlimmste sei endlich überstanden.
Dr. Michael J. Ryan: Wir bewundern also wirklich unsere Kollegen in Italien. Sie sind Helden. Sie führen einen mutigen Kampf gegen dieses Virus im Namen ihres eigenen Landes und im Namen der Welt. Wir sind beeindruckt und werden deren Methoden wie sie das Problem dort behandeln und lösen unterstützen. Wir hier und die Weltgesundheitsorganisation werden alles in unserer Macht Stehende tun, um diese Bemühungen zu fördern.
Monsignore Robert Vitillo, Experte für HIV/AIDS und globale Gesundheit, sagte uns in unserem wöchentlichen Interview, dass das Testen bestehender Diagnosegeräte zu oft durch einen langsamen bürokratischen Prozess aufgehalten wird, der schneller werden müsse.
Monsignore Robert Vitillo Mitglied der Delegation des Heiligen Stuhls bei der UNO Genf und Generalsekretär der Internationalen Katholischen Migrationskommission .
"...einige Staaten könnten die Tatsache akzeptieren, dass die Vorqualifizierung durch die Weltgesundheisorganisation stattfand und diese Impfstoffe und auch die Lizenz oder die Genehmigung bereits durch anderer Staaten erfolgt ist. Das verhindert das private Unternehmen nicht einen zeitintensiven neuen Forschungsprozess beginnen müssen, um eine Lizenz für die Verwendung des Impfstoffs in einem anderen Land zu erhalten.
Während die Regierungen versuchen, die Ausbreitung des Virus mit lang anhaltenden Sperren zu begrenzen oder zu stoppen, fordert die Weltgesundheitsorganisation alle Menschen auf, den angeordneten Vorschriften zu folgen.
Dr. Maria Van Kerhove: Die Übertragung von COVID 19 erfolgt durch Tröpfchen. Sie wird nicht durch die Luft übertragen. Die kleinen Flüssigkeitspartikel die beim Sprechen aus dem Mund kommen fallen nach einer bestimmten Entfernung auf den Boden. Deshalb empfehlen wir, die körperliche Distanz zu wahren, damit die Gefahr dass das Virus von einer Person auf eine andere übergeht, nicht mehr gegeben ist.
Msgr. Bob: "Wir müssen Tests durchführen, um festzustellen, wer infiziert ist, und dann die vergangenen Kontakte dieser Person ermitteln und die Bewegungsfreiheit dieser Personen einschränken, und auch derer, die bereits infiziert sind, aber auch derer, die möglicherweise infiziert sind. Das ist ein sehr wirksamer Weg. Und das ist in einigen Ländern wie Singapur bereits geschehen, wo man nämlich keine allgemeine Ausgangssperre verhängte, sondern sehr aggressive Tests durchführte, all die Kontakte zu ermitteln die die Infizierten hatten und auch diese Weise die Infektion zu bewältigen.
Auf der Grundlage von Vorschlägen der Weltgesundheitsorganisation nahm der erste Patient in Norwegen an der "globalen Solidaritätsstudie" teil, in der Sicherheit und Wirksamkeit von vier Medikamenten und Medikamentenkombinationen zur Bekämpfung des Coronavirus verglichen wurden.
Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, WHO-Generaldirektor:
Dies ist ein historischer Test, der die Zeit, die benötigt wird drastisch zu verkürzen , um solide Beweise zu liefern, welche Drogen wirken. Mehr als 45 Länder beteiligen sich bereits an dem Test und weitere haben ihr Interesse bekundet. Je mehr Länder an der Studie teilnehmen, desto schneller werden wir die Ergebnisse erhalten.
Msgr. Bob: "Wir müssen bereits jetzt an die Unternehmen appellieren die in einem Wettbewerbskampf stehen, wer zuerst Impfstoffe und Heilmittel auf den Markt bringt
Denn für sie ist der Weltmarkt eine enorme Einnahmequelle. Ich sage nicht, dass Profit ihr einziges Motiv ist, aber wenn dann die Impfstoffe und die Behandlungen verfügbar sind muss sichergestellt sein, dass diese für alle Menschen auf der Welt und zu einem fairen Preis verkauft werden, damit besonders auch arme Menschen sich das leisten können ".
Kürzlich hat 'WhatsApp' gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation einen Chatbot eingerichtet, der Fragen rund um den Virus beantwortet. Das App hat das Potenzial, 2 Milliarden Menschen zu erreichen, um Informationen, die sie benötigen, direkt auf ihr Telefon zu schicken. Die Nummer erfahren Sie auf der Webseite der WHO.
Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus , Generaldirektor, Weltgesundheitsorganisation, Genf:
Mein besonderer Dank an Microsoft für die Unterstützung in diesem Bereich.... Ich möchte die heutige Pressekonferenz mit einem Zitat des Gesundheitsministers von Singapur, Gan Kim Yong schließen: „ Wir stehen erst am Anfang dieses Kampfes. Wir müssen die Ruhe bewahren und zusammen arbeiten“. Ich wiederholen das: „ Wir müssen die Ruhe bewahren und zusammen arbeiten.
Msgr. Bob: Es ist mir wichtig zu sagen, dass wir unsere religiösen Oberhäupter, unsere Priester und Bischöfe in der katholischen Kirche und andere Geistliche oder religiöse Oberhäupter in anderen Glaubenstraditionen jetzt wirklich brauchen. Wir brauchen sie, um darüber zu sprechen und uns an unsere eigenen Werte zu erinnern, die hinter unserem Glauben stehen, und auch im Falle von Christen, um den Weg Jesu nachzuahmen. Er scheute sich nicht, auf Menschen zuzugehen, gegen die andere Vorurteile hatten, weil sie dachten, sie seien krank, weil sie gesündigt hätten oder weil ihre Väter oder Mütter gesündigt hätten. Er ging auf sie zu, und er zeigte uns dass wir das auch tun müssen. Ich denke unsere religiösen Oberhäupter sollten uns gerade heute auch dazu ermutigen.
Original Interview aufgenommen vom EWTN Korrespondent bei der UNO Genf Ignatius Mugwagwa.
(Die Geschichte geht unten weiter)
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Redaktion, Übersetzung, Schnitt und Sprecher: Christian Peschken (EWTN Deutschland)
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