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UN-Blog Video: Die Forschung nach einem Impfstoff gegen den Corona-Virus

Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, WHIO-Generaldirektor und Immunologe

Vergangene Woche erinnerte die Weltgesundheitsorganisation während ihrer  Pressekonferenz in Genf daran, dass die schwerste Pandemie in der jüngeren Geschichte vor über 100 Jahren, die Grippepandemie von 1918 war. Sie forderte fast 100 Millionen Todesopfer, aber heute sei die Technologie dazu in der Lage solche Art von Katastrophen zu verhindern helfen, so Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation.

Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus: "...Wir sind nicht in der gleichen Situation. Wir sollten keine Angst haben. ... ... Wenn es eine nationale Einheit gibt und wenn es eine globale Solidarität gibt, wenn wir dies als gemeinsamen Feind der Menschheit betrachten und natürlich unser Bestes geben und verstehen, dass es sich um einen neuen und gefährlichen Virus handelt, können wir den Kampf gewinnen... wir können ihn gewinnen!" 

Die Weltgesundheitsorganisation kritisierte Zahlenwerke und vergleichende Statistiken über das Corona-Virus und dessen Todesfälle. Dr. Tedros : "... es sind nicht Zahlen, es sind keine Durchschnittswerte. Es sind Menschen, es sind  Individuen ... jedes einzelne Leben zählt. Denn man kann es nicht mehr zurückbringen, wenn es einmal erloschen  ist."
 
Pharma-Konzerne haben einen weltweiten Wettlauf um die Entwicklung eines Impfstoffs begonnen. Sie sicherten sich die Genehmigung für die ersten klinischen Studien am Menschen in Deutschland. Die Studien werden zunächst an 200 gesunden Menschen im Alter von 18 bis 55 Jahren durchgeführt.

Monsignore Robert Vitillo erklärt mir im Interview, wer die Auswahl trifft, und ob diese Menschen wissen, dass sie als Versuchskaninchen ausgewählt wurden?

Monsignore Robert J. Vitillo, Gesundheitsexperte, Mitglied der Delegation des Heiligen Stuhls in Genf

"Bei der wissenschaftlichen Forschung, die sowohl für die Impfstoffe als auch für die Behandlungen durchgeführt werden soll, wird diese Art von Forschung in erster Linie mit Freiwilligen durchgeführt, so dass niemand wie ein Versuchskaninchen behandelt wird. Niemand tut dies unfreiwillig." 

"Wir sind auch weiterhin führend in der Forschung und Entwicklung," sagte Dr. Tedros, "Bisher haben sich mehr als 100 Länder an der Solidaritätsstudie zur Bewertung von Therapeutika für Covid 19 beteiligt, und 1200 Patienten wurden für eine Willkürlichkeitsstudie bereits aus fünf Ländern ausgewählt.

Monsignore Robert Vitillo:..." Die Willkürlichkeit besteht nicht darin, Menschen aus einer Liste auszuwählen, sondern eine willkürliche Studie bedeutet, dass eine Hälfte der Menschen das Medikament oder den Impfstoff und die andere Hälfte ein Scheinmedikament erhält. Und dann ist man in der Lage, die Ergebnisse sorgfältig auszuwerten. Normalerweise versucht man , Menschen der gleichen Altersgruppe, der gleichen Art von Gesundheitszustand zu bekommen. Man kann so  wirklich konkrete Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Studien ziehen".

Dr. Tedros: "Wir gehen davon aus das in dieser Woche über 600 Krankenhäuser in den Ländern bereit sein werden, mit der Testpatientenaufnahme zu beginnen. Je schneller wir Patienten rekrutieren, desto schneller werden wir Ergebnisse erzielen".

Dr. Michael J. Ryan, Exekutivdirektor des WHO-Notfallprogramms
"Wir heissen diese Entwicklungen eines Virusimpfstoffs sehr willkommen. Die Entwicklung und Vorentwicklung von Produkten ist sehr, sehr wichtig. Aber was auch wichtig ist, ist die Produktion dieser Impfstoffe hochzufahren und zu steigern , damit sie ausreichend und gleichmäßig auf der ganzen Welt verteilt werden können und das bestmögliche Ergebnis erzielen.

Am 24. April kündigte die Gesundheitsorganisation die Einführung des so genannten "Access to COVID-19 Tools Accelerator" ACT … ein Informations Zugangsmedium an. Es sollen 7.5 Millarden Euro gesammelt werden, um die Entwicklung von Corona-Virus-Impfstoffen und -Behandlungen zu beschleunigen. Frankreich, die EU-Chefin und Deutschland werden gemeinsam Gastgeber dieser gigantischen Spendenkampagne sein, die am 4. Mai startet.

  "Diese Kampagne", so Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, " ist  der Startschuss für einen fortlaufenden, ständigen Nachschub. Ziel ist es, 7,5 Milliarden Euro aufzubringen, um die Arbeit in den Bereichen Vorbeugung, Diagnostik und Behandlung zu beschleunigen. Und dies ist nur ein erster Schritt, denn in Zukunft wird noch mehr notwendig sein." 
Bundeskanzlerin Merkel: "Deutschland wird sich mit einem substanziellen Beitrag an dieser Konferenz beteiligen. Ich rufe alle auf, dieses so große globale Ziel zu unterstützen. Es zeigt sich hier, ob wir wirklich miteinander zusammenarbeiten können zum Wohle vieler vieler Millionen Menschen. Und ich begrüße alle, die hier mitmachen, und werde auch weiter dafür werben."

Papst Franziskus beschrieb unsere gegenwärtige Situation, während seiner außerordentlichen Segnung Urbit et Orbi am 27. März, sehr zutreffend.  

Monsignore Robert J. Vitillo, Gesundheitsexperte, Mitglied der Delegation des Heiligen Stuhls in Genf
"... Er sagte, wir sitzen alle im selben Boot, wir sind alle zerbrechlich, wir sind alle besorgt, aber wir sind auch alle wichtig und werden gebraucht. Also lassen Sie uns gemeinsam rudern. Ich glaube, das ist es, was Solidarität ausmacht. Menschen bieten heldenhaft ihr Leben an, um anderen zu dienen. Andere sind dazu vielleicht nicht in der Lage, aber sie können gemeinsam mit anderen Spenden sammeln und ehrenamtlicher Arbeit für Mitmenschen tun. Aber wir alle haben dabei eine Rolle zu spielen".

Apropos Rolle und "spielen", vielleicht wird die Menschheit gerettet, ähnlich wie in dieser fiktiven, geradezu prophetischen Fernsehserie aus dem Jahr 2014. Hier wurde ein Heilmittel für eine globale Viruspandemie gefunden, die über 80% der Weltbevölkerung ausgelöscht hatte. Nun erhalten Hunderte von Menschen gleichzeitig den Impfstoff zum Einatmen.  

Original-Interview aufgenommen vom EWTN-Korrespondenten bei der UN in Genf, Ignatius Mugwagwa. Redaktion, Übersetzung, Schnitt und Sprecher: Christian Peschken (EWTN Deutschland).

Hinweis: Dieser Blogpost, sein Inhalt und die darin wiedergegebenen Ansichten sind allein ein Beitrag der Autoren und nicht der Redaktion von CNA Deutsch.

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