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UN-Blog Video: Der Heilige Stuhl zur "Gender"-Agenda und Migrationspolitik

Erzbischof Jurkovic im EWTN-Interview
Erzbischof Jurkovic mit seinem Mitarbeiter Carlo Maria Marenghi
Das Konferenzzentrum in Genf

Das Internationale Konferenzzentrum in Genf war Veranstaltungsort einer Konferenz des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen UNHCR.

Auf den ersten Blick sah diese wie eine weitere Sitzung aus, bei der es um den Vermerk über den internationalen Schutz von Flüchtlingen ging. Bei genauerem Hinsehen stellte sich jedoch heraus, dass die Verfasser des Vermerks die Gelegenheit nutzten und das Thema für ein ganz anders Ziel zweckentfremdeten: Die "Gender-" bzw. Geschlechts-Agenda.

Die Übersetzungen ins Spanische und Französische verschleiern oft die Anti-Familiensprache des Originaltextes und erschweren somit die internationale Zusammenarbeit und das internationale Verständnis. Zu oft gilt nach Verabschiedung des endgültigen Resolutionstexts dann nur noch der englische Text.

Dies entging allerdings nicht der Delegation des Heiligen Stuhls, die eine Videobotschaft an die Konferenz schickte, die von Erzbischof Ivan Jurkovič, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen verlesen wurde und damit offiziell zu Protokoll gab "dass wir der Anschauung in Absatz 11 der Notiz über internationalen Schutz widersprechen, dass das Flüchtlingsgesetz nun Personen, die Verfolgungen aufgrund von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität ausgesetzt sind, als Flüchtlinge bezeichnet."

Der Heilige Stuhl ist ein Hauptgegner der "Gender-Agenda" der UNO und ein führender Akteur mit seinem einzigartigen Status als ständiger Beobachterstaat bei der UNO, mit dem Recht, an Debatten teilzunehmen und sich in Diskussionen zu allen Themen einzubringen.

Erzbischof Ivan Jurkovič, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen : "Wir nehmen an den Konferenzen als Vertreter der Kirche teil," so Erzbischof Ivan Jurkovič im EWTN Interview, " das bedeutet, dass wir alles ablehnen, was nicht mit der Lehre der Kirche und mit einer biblischen Sicht des Menschen vereinbar ist.... Die katholische Kirche, und viele andere, sind der Meinung, dass die biblische Unterscheidung zwischen Männern und Frauen fundamental ist."
 
Die Definition des Begriffs "Flüchtling" mit geschlechtsspezifischen Merkmalen zu verknüpfen, könnte bedeuten, dass der Kampf gegen oder sogar die Kritik an den 112 Geschlechtsidentitäten diese dann als Flüchtlinge mit besonderem Schutz nach dem neuen Flüchtlingsgesetz behandelt, auch im eigenen Land. 

Der Heilige Stuhl ist der Ansicht, dass eine Ergänzung der Terminologie nicht notwendig sei, um sicherzustellen, dass jeder, der wegen Verfolgung, aus welchem Grund auch immer, Schutz sucht, Schutz erhält. 

Erzbischof Ivan Jurkovič: "Sie (die UNO) wollen die sexuelle Identität zum Teil des Flüchtlingsbegriff  machen und damit eine völlig neue Kategorie schaffen... Obwohl heute in der Öffentlichkeit die allgemeine Auffassung herrscht, dass dies akzeptabel sei, gibt es tatsächlich keine rechtliche Grundlage dafür."

Die Delegation des Heiligen Stuhls stimmte zwar zu, dass aufgrund der heutigen verschwommenen Kategorien von Flüchtlingen eine breitere Auslegung der Definition notwendig wäre, warnte aber vor der Schaffung einer völlig neuen Kategorie.

"Wir, der Heilige Stuhl, sind der Ansicht, dass die Einführung dieser neuen Kategorie das internationale Recht schwächen und mehr Verwirrung stiften würde," so Erzbischof Ivan Jurkovič, "daher halten wir ausdrücklich an der traditionellen Definition des Begriffs 'Flüchtling' fest".

Die UNO definiert Geschlecht als "sozial konstruiert und veränderbar" - frei von biologischer Herkunft. Geschlecht ist Teil einer neuen radikalen Ideologie: Die Gender-Perspektive. Die Strategie besteht darin, die Bedeutung von Begriffen zu verändern.

"Unter dem Druck neuer Geschlechtsidentitäten und den enormen Auswirkungen, die diese Konzepte mit sich bringen, laufen wir Gefahr zwei wesentliche Grundlagen zu verlieren: Nämlich dass wir uns unterscheiden; und dass wir das menschliche Wirken in der Gesellschaft, von der Rolle, der grundlegenden Rolle als Mann und Frau und insbesondere als Vater und Mutter, trennen." sagt Erzbischof Ivan Jurkovič.

Ist also Gender nur ein anderes Wort für Geschlecht und bedeutet "Mann und Frau"? Längst nicht mehr. Spätestens seit der 4. Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 hat Gender weltweit eine völlig neue Bedeutung erhalten.

"Neue Konzepte haben eine sehr schädliche Auswirkung auf den Begriff der Familie , und viele Leute sagen, und auch wir sehen das so, dass die Krise der Familie, der heutigen Familie, auch auf diese neue Ideologie zurückzuführen ist, " so Erzbischof Ivan Jurkovič, "wir müssen dabei bleiben, Mann und Frau auch unter neuen Gegebenheiten immer auf das biologische Geschlecht bezogen zu definieren und immer auf die Funktion des Vaters und der Mutter in der Familie zu beziehen."

Flüchtlinge: Es sind nicht nur Zahlen und Statistiken, so der Heilige Stuhl. Es sind etwa 80 Millionen Menschen, die gezwungen sind, auf der Flucht zu sein, Flüchtlinge mit einem Namen, einem Gesicht, einer dramatischen persönlichen Geschichte und Sehnsüchten ... diese Menschen haben nicht ihr Geschlecht gewählt, geschweige denn ihren Lebensstil.  

Original Interview aufgenommen von Ignatius Mugwagwa und Kameramann Geoffrey Cornet. Redaktion, Übersetzung und Schnitt: Christian Peschken (EWTN Deutschland) Sprecher: Jan Peter Richter, Christian Peschken

(*) Hinweis: Dieser Blogpost – sein Inhalt sowie die darin geäußerten Ansichten – sind kein Beitrag der Redaktion von CNA Deutsch und spiegeln nicht die Ansichten der Redaktion wider.   

 

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