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Vatikan ruft katholische Bildungseinrichtungen auf, ihre katholische Identität zu bezeugen

Petersdom

Das Presseamt des Heiligen Stuhls hat am 29. März eine Instruktion der Kongregation für das katholische Bildungswesen veröffentlicht, die den Titel "Die Identität der katholischen Schule für eine Kultur des Dialogs" trägt.

Das Dokument wurde am 25. Januar, dem Fest der Bekehrung des heiligen Apostels Paulus, vom Präfekten der Kongregation, Kardinal Giuseppe Versaldi und vom Sekretär derselben, Monsignore Angelo Vincenzo Zani, unterzeichnet, und steht momentan in fünf Sprachen – jedoch noch nicht auf deutsch - zur Verfügung.

Es ist in drei Kapitel unterteilt, die sich der Schule im Rahmen des Evangelisierungsauftrag der Kirche, den Verantwortlichen für die Förderung der katholische Identität in den Bildungseinrichtungen, sowie verschiedenen kritischen Punkten in diesem Bereich widmen.

Anlass für die Instruktion seien gesellschaftliche Veränderungen gewesen, sowie Nachfragen zum Verständnis der katholischen Identität, für die man sich ein klares Bewusstsein und Konsistenz wünscht.

Im Text heißt es: "Eine große Verantwortung der katholischen Schule ist das Zeugnis. Die christliche Präsenz soll in der vielgestaltigen Wirklichkeit verschiedener Kulturen gezeigt und bezeugt werden, das heißt sie soll sichtbar, erlebbar und bewusst werden. Heute befindet sich die katholische Schule, aufgrund des fortgeschrittenen Säkularisierungsprozesses, in einer missionarischen Situation – auch in Ländern mit einer alten christlicher Tradition. Sie ist zu einem Engagement des Zeugnisses gerufen durch ein Bildungsprojekt, das klar von Evangelium inspiriert ist."

"Die Schule, auch die katholische, fordert die Zustimmung zum Glauben nicht; aber sie kann sie vorbereiten. Durch ein Bildungsprojekt ist es möglich, die Bedingungen zu schaffen, damit die Person eine Haltung der Suche einnimmt und orientiert wird, das Geheimnis des eigenen Seins und der Wirklichkeit, die sie umgibt, zu entdecken, und bis an die Schwelle des Glaubens zu gelangen. Denen, die sich dann entscheiden, sie zu überschreiten, werden die notwendigen Mittel angeboten, um die Erfahrung des Glaubens fortzusetzen und zu vertiefen."

Die Instruktion zitiert Papst Franziskus, der in Bezug auf die Begegung zwischen Glaube, Vernunft und Wissenschaft erklärt hatte, dass "die Universitäten ein bevorzugter Bereich sind, um dieses Engagement der Evangelisierung auf interdisziplinäre Weise und in wechselseitiger Ergänzung zu entfalten. Die katholischen Schulen, die immer versuchen, ihre erzieherische Aufgabe mit der ausdrücklichen Verkündigung des Evangeliums zu verbinden, stellen einen sehr wertvollen Beitrag zur Evangelisierung der Kultur dar, auch in den Ländern und in den Städten, wo eine ungünstige Situation uns anregt, unsere Kreativität einzusetzen, um die geeigneten Wege zu finden."

Deshalb bittet das Dokument die Schüler, Eltern, Lehrer, das nicht unterrichtenden Personal und die Träger der Einrichtungen - die zusammen die Eerzeihungsgemeinschaft bilden – um ihre Mitarbeit bei dieser Mission der Erziehung, denn sie alle sind verantwortliche Subjekte, die "mit ihrer Arbeit die Bildungsprojekte fördern und verifizieren, die von der Lehre der Kirche zur Erziehung getragen werden."

Die Instruktion will, ausgehend von den wesentlichen Kriterien der katholischen Identität der Schulen, deren Erneuerung begleiten, "um auf die Herausforderungen zu antworten, die die Welt im Wandel der Zeit der Kirche, Mutter und Lehrerin, stellt."

In diesem Sinn zitiert sie auch den heiligen Papst Johannes Paul II. um die Bedeutung der vollen Identität hervorzuheben, die man durch den Gehorsam gegenüber der transzendenten Wahrheit erwirbt: "Wenn es keine transzendente Wahrheit gibt, der gehorchend der Mensch zu seiner vollen Identität gelangt, gibt es kein sicheres Prinzip, das gerechte Beziehungen zwischen den Menschen gewährleistet. Ihr Klasseninteresse, Gruppeninteresse und nationales Interesse bringt sie unweigerlich in Gegensatz zueinander. Wenn die transzendente Wahrheit nicht anerkannt wird, dann triumphiert die Gewalt der Macht und jeder trachtet, bis zum Äußersten von den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln Gebrauch zu machen, um ohne Rücksicht auf die Rechte des anderen sein Interesse und seine Meinung durchzusetzen."

Abschließend dankte die Kongregation für das katholische Bildungswesen allen, die in schulischen Einrichtungen wirken, für ihre Mühe und sprach den Wunsch aus, dass das katholische Identitätsprofil des Bildungsprojekts dazu beitrage, einen "globalen Bildungspakt" zu realisieren, "zur Wiederbelebung des Engagements für und mit den jungen Menschen, bei dem die Begeisterung für eine offenere und integrativere Bildung, die fähig ist, geduldig zuzuhören und einen konstruktiven Dialog und gegenseitiges Verständnis zu fördern, erneuert wird." 

 

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