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UN-Blog: „Der Not der Flüchtlinge begegnen"

„Wir müssen die Lasten besser verteilen": Marie-Thérèse Pictet-Althann, Botschafterin der Ständigen Vertretung des Malteserordens bei den Vereinten Nationen in Genf
UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres
Missions- und Flüchtlingsexperte der Vertretung des Heiligen Stuhls, Frans Thoolen

Über 60 Millionen Menschen sind Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge auf der Flucht. Vor dem dramatischen Hintergrund dieser globalen Migrations- und Flüchtlingskrise fand Anfang Oktober das 66. Spitzentreffen des Leitungsgremiums des Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen statt.

Die Teilnehmer waren sich einig, dass sich die internationale Gemeinschaft auf humanitärer Ebene nicht nur stärker für die Flüchtlingskrise sensibilisieren, sondern vermehrt geeignete Maßnahmen ergreifen müsse. Gemäß internationalem Recht sind Staaten dazu verpflichtet, Flüchtlingen vor Konflikten und Verfolgung  Schutz zu gewähren.

Marie-Thérèse Pictet-Althann, Botschafterin der Ständigen Vertretung des Malteserordens bei den Vereinten Nationen in Genf sagte:

„Wir müssen die Lasten besser verteilen. Und genau hier sieht  der Malteserorden als glaubensbasierte Organisation seine besondere Rolle. Wir glauben, in Notfällen sollten auf Glauben basierende Institutionen vor Ort viel stärker in diese Hilfsmaßnahmen einbezogen werden. Ortsansässige Gemeinschaften sind nahe an der Bevölkerung, sie sind da, wenn das Unglück passiert und sie bleiben, wenn die internationalen Organisationen wieder gegangen sind.”

Während vor zehn Jahren weltweit 38 Millionen Menschen durch Konflikte und Verfolgung vertrieben wurden, sind heute mehr als 60 Millionen Menschen Flüchtlinge, Asylsuchende und Binnenflüchtlinge – das Ergebnis von Krieg, anderen bewaffneten Konflikten und Verfolgung. Die am meisten verfolgte Religionsgruppe weltweit sind Christen, nicht zuletzt wegen des wachsenden Islamismus im Nahen Osten, Südostasien, Kaukas, Nordafrika und Europa.

Der Priester Frans Thoolen, Missions- und Flüchtlingsexperte der Vertretung des Heiligen Stuhls, betonte, viele Flüchtlinge kehrten zurück in ihre Heimatländer; Migration habe es immer gegeben. Sein Heimatland sei dafür das beste Beispiel: „ Die königliche Familie der Niederlande waren Bootsflüchtlinge. 1940, zu  Beginn des Krieges mit Deutschland, als Deutschland einmarschierte, verließen sie das Land. Die Königin ging nach Großbritannien, die Tochter und Enkelin – Beatrix – brachen mit dem Schiff nach Kanada auf. Man kann also sagen, sie sind eine Bootsflüchtlings-Familie. Und danach haben sie es durchaus zu etwas gebracht: Eine wurde Königin, die andere auch und der Urenkel ist der amtierende König der Niederlande. Der Familiengeschichte nach waren sie aber Bootsflüchtlinge. Jedem von uns kann das passieren."

In seiner abschließenden Pressekonferenz bemerkte António Guterres, Hoher Flüchtlingskommissar, es handele sich jetzt um eine Migrations- wie auch um eine Flüchtlingskrise, und um einen besonderen Zeitpunkt in der Geschichte. Sei es früher sehr schwierig gewesen, Flüchtlingsbelange auf die Tagesordnung der internationalen Gemeinschaft zu setzen,stünden sie nun im Mittelpunkt:  „Ich komme gerade aus New York. Viele Sitzungen, in deren Zentrum die Flüchtlinge standen –  viele Erklärungen, vom Papst  bis hin zum Präsidenten  der Vereinigten Staaten, – an alle politisch Verantwortlichen mit dem zentralen Gegenstand der Flüchtlingsproblematik in ihren Ausführungen machen deutlich, dass jetzt die Gelegenheit gekommen ist, dieses öffentliche Interesse an Flüchtlingen zu nutzen, Bedingungen zu schaffen, dieses zentrale Interesse in echtes Engagement umzuwandeln, um der Not der Flüchtlinge zu begegnen.”

Dieser Bericht wurde von unserem U.N. Korrespondenten Christian Peschken, Pax Press Agency in Genf, verfasst.  Der Bericht wird auch bei EWTN – Katholisches Fernsehen zu sehen sein im Rahmen des Magazins 'Vatikano'. Weitere Informationen zu Pax Press Agency unter  www.paxpressagency.com  

Hinweis: Dieser Blogpost und die darin wiedergegebenen Ansichten sind ein Beitrag des Autors, nicht der Redaktion von CNA Deutsch.

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