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Lateinischer Patriarch von Jerusalem weiht Heiliges Land erneut der Muttergottes

Kardinal Pierbattista Pizzaballa predigt bei der Messe am Sonntag, 29. Oktober 2023

Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, hat am Sonntag das Heilige Land dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht.

Der Kardinal zelebrierte eine feierliche Messe im Marienheiligtum von Deir Rafat (Israel) in der Nähe von Jerusalem, von wo aus der Weiheakt verkündet wurde.

Das Heiligtum von Deir Rafat, auch bekannt als Heiligtum Unserer Lieben Frau, der Königin Palästinas und des Heiligen Landes, wurde 1927 erbaut. An der liturgischen Feier, die dieser marianischen Verehrung gewidmet war, nahmen mehrere Bischöfe, Priester, Ordensschwestern und einige Laien teil, die bis zum Tempel gekommen waren.

In seiner Predigt betonte Kardinal Pizzaballa, dass es derzeit schwierig sei, Hoffnung in der Region zu finden, dass die Christen aber volles Vertrauen in die Liebe und Weisheit Gottes haben müssten. Er betonte, wie wichtig es sei, "in diesen schwierigen Zeiten das Wort Gottes zu lesen, besonders die Evangelien".

"Möge unsere Mutter, die Jungfrau Maria, uns trösten, uns begleiten und uns helfen, uns dem Wort Gottes zu unterwerfen, damit die Saat der Demut und des Vertrauens in uns aufgeht", so der Lateinische Patriarch von Jerusalem.

William Shomali, Generalvikar des Patriarchats, verlas nach der Kommunion den Akt der Weihe des Heiligen Landes an das Unbefleckte Herz Mariens.

Der Text bittet die Gottesmutter in dieser Zeit des Krieges und der Gewalt im Heiligen Land, "dass sie nie aufhören möge, uns zu Jesus, dem Friedensfürsten, zu führen". Er erinnert auch daran, dass die Menschheit vom Weg des Friedens abgekommen ist und die Lehren aus den Konflikten des letzten Jahrhunderts vergessen hat.

Bischof Shomali sagte auch, dass die Sünden der Menschen, die sich weigern, als Brüder zu leben, "das Herz des Vaters gebrochen haben". Und er fügte hinzu, dass wir "mit Scham" seine Vergebung suchen und erbitten müssen.

"Heilige Mutter, inmitten unserer Kämpfe und Schwächen, inmitten des Geheimnisses der Ungerechtigkeit, des Bösen und des Krieges, erinnerst du uns daran, dass Gott sein Volk niemals verlässt, sondern weiterhin mit Liebe auf uns schaut. Er hat dich uns geschenkt und dein Unbeflecktes Herz zur Zuflucht der Kirche und der ganzen Menschheit gemacht", so der Generalvikar.

Neben Israel und Palästina seien auch die Völker des Nahen Ostens, die Kirche und die ganze Menschheit geweiht. "Möge der Krieg ein Ende haben und der Friede sich in unseren Städten ausbreiten", heißt es in dem Text. Der Weiheakt bittet darum, dass auf die Fürsprache Mariens die Barmherzigkeit Gottes über die ganze Welt ausgegossen werde.

Zum Abschluss betete Bischof Shomali zur Gottesmutter: "Du, die du einst auf den Straßen unseres Landes gewandelt bist, führe uns jetzt auf den Wegen des Friedens.

Nach dem Gottesdienst zogen die Anwesenden in einer Prozession mit dem Bild der Königin Palästinas und des Heiligen Landes durch den Hof des Heiligtums und "sangen marianische Hymnen und beteten für den Frieden".

Die neue Eskalation der Gewalt in der Region begann am 7. Oktober, als bewaffnete palästinensische Milizen, die der islamistischen Terrorgruppe Hamas angehören, vom Gazastreifen aus nach Israel eindrangen. Am selben Tag wurden Hunderte von Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert. Mehr als tausend Zivilisten wurden getötet und rund 200 Menschen entführt. Als Vergeltung reagierte Israel mit der "Operation Eisernes Schwert", einer Serie von Bombardements und Bodenangriffen auf den Gazastreifen, die eine unbekannte Zahl von Opfern forderten, sowie mit einer Blockade des Gebiets.

Die Geschichte des Konflikts zwischen Israel und bewaffneten palästinensischen Gruppen, einschließlich der Hamas, reicht mehrere Jahrzehnte zurück und wurde hauptsächlich durch die Gründung und Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel am 14. Mai 1948 auf einem Teil des Territoriums des damaligen britischen Mandatsgebiets Palästina ausgelöst.

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